gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Damage control Operation und verzögerte primäre Anastomosierung bei perforierter Sigmadivertikulitis Hinchey III und IV -eine Zentrumsanalyse über 5 Jahre

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Reinhold Kafka - Universität Innsbruck, VTT, Innsbruck
  • Alexander Perathoner - Universität Innsbruck, VTT, Innsbruck
  • Johann Pratschke - Universität Innsbruck, VTT, Innsbruck
  • Matthias Zitt - Universität Innsbruck, VTT, Innsbruck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch031

doi: 10.3205/13dgch031, urn:nbn:de:0183-13dgch0312

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Kafka et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Durch verbesserte Systeme der offenen Abdomenbehandlung mit Unterdruck wurde die Indikation für "damage control" Konzepte in der septischen Abdominalchirurgie erweitert. Ziel unseres Konzeptes ist die rasche Stabilierung des Patienten mit generalisierter purulenter oder kotiger Peritonitis mittels Lavage, Abstapeln des perforierten Abschnittes und Einlegen eines abdominellen VAC Systems, um nach Erholung vom septischen Schock eine Anastomosierung beim second look unter elektiven Bedingungen ausführen zu Können.

Material und Methoden: Zwischen Oktober 2006 und September 2011 wurden 51 Patienten, davon 28(55%) weiblich, mit einem medianem (range) Alter von 69(28-87) Jahren und einer generalisierten Peritonitis Hinchey III(n=40,78%) and Hinchey IV(n=11,22%) mit diesem Konzept behandelt. Die initiale Operation wurde mit Lavage und limitierter Resektion bzw. blindem Abstapeln des perforierten Segments möglichst kurz gehalten und die Entscheidung für die definitive chirurgische Versorgung in einer second look Operation unter elektiven Bedingungen 24-48h später gestellt.

Ergebnisse: Die Krankenhausmortalität in diesem multimorbiden Krankheitsgut mit einem medianem(range) Mannheim Peritonits Index von 26(12-39) war 9,8%. 35(76%) der Patienten wurden mit rekonstruiertem Kolon entlassen und 93% aller Patienten leben ohne Stoma beim Langzeitfollow-up. Als Risikofaktoren für die Krankenhausmortalität konnte ein erhöhter ASA score (p<0,001). Organversagen bei der Notfalloperation (p=0,03), kardiale Komorbidität (p=0,05) und eine Hartmann OP beim sekond look (p=0,00) identifiziert werden.

Schlussfolgerung: Mit einem auf abdomineller Vacuumtherapie basiertem "Damage control" Konzept kann bei Patienten mit einer purulenten oder kotigen 4-Quadrantenperitonitis eine akzeptable Krankenhausmortalität und eine hohe Rate an Darmrektonstruktionen im selben Aufenthalt erreicht werden.