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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Ogilvie Syndrom – Akute Pseudoobstruktion des Kolons

Meeting Abstract

  • Johanna Kirchberg - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Yoon Cheung - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Ulf Hinz - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Christoph Kahlert - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Ulrich Bork - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Nuh Nabi Rahbari - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Christoph Reissfelder - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Markus W Büchler - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgie, Heidelberg
  • Jürgen Weitz - Universitätsklinikum Dresden, Chirurgie, Dresden
  • Katja Ott - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch029

doi: 10.3205/13dgch029, urn:nbn:de:0183-13dgch0299

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Kirchberg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Als Ogilvie Syndrom wird eine Dilatation des Kolons ohne mechanisch-obstruktive oder toxische Ursache bezeichnet. Früherkennung und zielführende Therapie sind für Begrenzung der Komplikationen essentiell. Die operative Therapie ist mit hoher Morbidität und Mortalität verbunden. Wir analysieren hier deren perioperatives Outcome, Langzeit-Follow-Up und etablieren einen Risikoscore für die perioperative Mortalität.

Material und Methoden: 95 Patienten, die von 2001-2010 unter der Diagnose Ogilvie Syndrom in unserer Abteilung operiert wurden, wurden in die Studie eingeschlossen. Ätiologie, chirurgisches Management, perioperatives Outcome und Langzeit-Follow-Up wurden analysiert und Prädiktoren für perioperative Mortalität und Gesamtüberleben mittels uni- und multivariater Analyse untersucht.

Ergebnisse: 82.1 % (78/95) der Patienten mit Ogilvie Syndrom wurden 7.4 Tage (Median) vorher wegen einer anderen Erkrankung operiert. Die innerklinische Mortalität war hoch (36.8 %), aber das Langzeit-Überleben mit 1-, 2- and 4-Jahres-Überlebensraten von 64.5 %, 60.2 % und 60.2 % günstig. Ein Risikoskore bestehend aus 2 Parametern (“pulmonale Komorbidität” und “intraoperativ ischämischer Darm") war signifikant mit der perioperativen Mortalität aber nicht dem Gesamtüberleben assoziiert (p < 0.001; p = 0.255). Eine spätere Wiederherstellung der Darmkontinuität wurde nur in 32.7 % der Ogilvie-Patienten durchgeführt, die Mortalität lag bei 0 %.

Schlussfolgerung: Patienten mit intraoperativer Ischämie oder pulmonaler Komorbidität haben eine hohe Mortalität nach Darmresektion bei Ogilvie Syndrom. Ein simpler präoperativer Risikoskore bestehend aus 2 Parametern ist mit der perioperativen Mortalität verknüpft.