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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Ärztemangel im Krankenhaus: Was kommt auf uns zu? Was können wir tun?

Meeting Abstract

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  • Peter Frölich - St. Johannisstift Paderborn, Chirurgische Klinik, Paderborn

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch586

doi: 10.3205/12dgch586, urn:nbn:de:0183-12dgch5860

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Frölich.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Mangel an qualifizierten Ärzten ist in vielen Kliniken bereits erlebte Realität. Vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung ist von einem steigenden Bedarf an Ärzten in Krankenhäusern auszugehen. Gleichzeitig scheint der Arbeitsplatz Krankenhaus in Deutschland für viele junge Ärzte nicht mehr attraktiv zu sein.

Material und Methoden: Publizierte Studien und öffentlich zugängliche Daten werden ausgewertet, um die gegenwärtige Lage auf dem Arbeitsmarkt für Ärzte darzustellen. Die Prognosen für die Zukunft müssen auf dem Hintergrund der Interessenlagen der jeweiligen Autoren und Verbände interpretiert werden. Der Einfluss der Arbeitszeitgesetzgebung seit 2006, des steigenden Anteils von Frauen mit ärztlicher Tätigkeit und der internationalen Mobilität von Ärzten wird untersucht.

Ergebnisse: für das Jahr 2010 beschreiben Studien bereits 9000 fehlende Ärzte in deutschen Krankenhäusern. In den kommenden Jahrzehnten deutet sich mit einer weiteren Zuhname der nicht besetzten Stelllen für Ärzte in Krankenhäusern eine kritische Lage an. Ursachen dafür sind unter anderem:

  • der Ausstieg von Ärzten aus der kurativen Tätigkeit
  • Mangelnde Attraktivität der klinischen Tätigkeit
  • Mehr Teilzeitarbeit
  • Die demographische Entwicklung
  • Stagnierende Abszolventenzahlen des Medizinstudiums

Schlussfolgerung: Angesichts einer fehlenden "stillen Reserve" am Arbeitsmarkt und langer Ausbildungszeiten für Medizinstudierende muss hier rasch gegengesteuert werden. Dazu gehören eine Steigerung der Absolventenzahlen des Medizinstudiums ebenso wie Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität der ärztlichen Tätigkeit im Krankenhaus. Neben einer adäquaten Vergütung sind hier die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Konzentration auf die Arbeit am Patienten, gute Weiterbildungsmöglichkeiten und die effektive Getaltung von Organisationsstrukturen als wichtige Elemente zu nennen. Jedes Krankenhaus und jede Abteilung kann hier einen Beitrag leisten, um junge Kollegen für die klinische Tätigkeit zu gewinnen.