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Die Aldisierung – ein alternativer Ansatz zur Wettbewerbssteigerung in der Chirurgie
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Gliederung
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Einleitung: Die Ausgangslage ist bekannt. Das Arbeitszeitgesetz ist flächendeckend umgesetzt, jährlich ist ein Inflationsausgleich von ca 2%, Lohnforderungen von 2-5%, eine Absenkung des Relativgewichtes (RG) von ca. 2% und eine weitere Leistungsverschiebung stationärer in ambulante Leistungen zu erwarten. Demgegenüber sind die Einnahmen (Erlöse) budgetiert.
Auf medizinischer und politischer Ebene werden ökonomische Begriffe wie Rationalisierung, Priorisierung und Rationierung zur Sanierung des Gesundheitswesens ins Feld geführt.
Während der qualitätsbezogene Wettbewerb (BQS, Zertifizierung, pay for performance) seit Jahren bereits voll im Gange ist, findet ein preisbezogener Wettbewerb nicht statt.
Ziel des Beitrages ist es einen möglichen Weg zu einer `bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung bei begrenzten Mitteln` (F. Beske) vorzustellen.
Material und Methoden: Unter Aldisierung verstehen wir die massenhafte Nachahmung der Geschäftsmodelle der Discounter. Darüber hinaus ist das Erfolgsmodell aber auch durch eine nicht nur billige sondern auch preiswerte (gutes Preis- Leistungsverhältnis) Ware gekennzeichnet. Aldisierung in der Chirurgie impliziert dem qualitätsbezogenen Wettbewerb einen preisbezogenen Wettbewerb beiseite zu stellen.
Ergebnisse: Vorgestellt und diskutiert werden a) Preis-Leistungsvergleich im operativen Sektor, b) das "hybride Kundenverhalten" bei medizinischen Leistungen, c) budgetierter Erlös- und variable Kosten im Krankenhaus.
Vorraussetzung für die Umsetzung eines Preisbestimmten Wettbewerbs bei Gesundheitsleistungen wird eine funktionierende Kosten-/Träger- bzw. Deckungsbeitragsrechnung sein. Der Erlösseite mit Angebot (Menge-Kapazität) sowie Nachfrage (Reputation) der Gesundheitsleistung stehen dann die Kosten (Personal , Verweildauer, Komplikationsrate) gegenüber.
Schlussfolgerung: Eine Qualitäts-kontrollierter UND Preis-bestimmter Wettbewerb (Aldisierung) ist ein möglicher Weg zu einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung bei begrenzten Mitteln und als Ergänzung (Alternative) zu den derzeitigen Maßnahmen von Priorisierung und Rationierung zu verstehen. Unter Berücksichtigung der Grundprobleme (Demographie, Kostendruck, Überkapazität) werden a) rationell arbeitende Kliniken Preisvorteile an die Leistungsträger und Leistungsnehmer weitergeben können aber auch b) marketingträchtige Exklusivanbieter über höhere Erlöse am Markt bestehen können.