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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Entwicklung eines Gewebekultur-Testsystems zur Evaluierung der Biokompatibilität alloplastischer Materialien

Meeting Abstract

  • Holger Gerullis - Lukaskrankenhaus , Urologie, Neuss
  • Christoph Eimer - Lukaskrankenhaus , Urologie, Neuss
  • Evangelos Georgas - Lukaskrankenhaus , Urologie, Neuss
  • Bernhard Lammers - Lukaskrankenhaus, Chirurgie, Neuss
  • Peter Goretzki - Lukaskrankenhaus, Chirurgie, Neuss
  • Bernd Klosterhalfen - Krankenhaus Düren, Pathologie, Düren
  • Mihaly Boros - Universität Szeged, Experimentelle Chirurgie, Szeged
  • Thomas Otto - Lukaskrankenhaus , Urologie, Neuss

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch512

doi: 10.3205/12dgch512, urn:nbn:de:0183-12dgch5127

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Gerullis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Optimierte Biokompatibilität ist eine wesentliche Anforderung an alloplastische Materialien, welche in der Hernien-, Inkontinenz- und Prolapschirurgie aktuell angewendet werden. Gewebeadhärenz und Bildung von Bindegewebe im Implantatbereich wird eine wichtige Funktion bei der Mesh-Inkorporation zugeschrieben.

Material und Methoden: In einem in-vitro Ansatz wurden 7 verschiedene Mesh-Typen, welche aktuell in verschiedensten Indikationen zur Anwendung kommen hinsichtlich ihrer Adhärenzeigenschaften untersucht. In einem Zellgewebe-Kulturansatz wurden die Netze mit Gewebe, repräsentativ für Muskel, Fibroblasten und Endothelzellen, von 10 verschiedenen Patienten inkubiert. Nach 6 Wochen wurden die Netze mikroskopisch untersucht, ein Ranking bzgl. ihrer Adhärenzperformance wurde in modifizierter Form nach Melman et al vorgenommen.

Ergebnisse: Die Gewebekultur war in allen Fällen erfolgreich. Wir haben keine interindividuellen Unterschiede bzgl. Zellwachstum und Adhärenzverhalten auf den jeweiligen Netzen nach Untersuchung Gewebematerial von 10 verschiedenen Patienten beobachtet. Das erstellte Ranking war in allen Patientenproben konsistent. In diesem hier vorgestellten Testsystem war PVDF (Dynamesh®) das Mesh mit dem besten Adhärenz-Score.

Schlussfolgerung: Das vorgestellte Testsystem ist anwendbar und reproduzierbar. Die Porengröße des Meshes scheint prädiktive Bedeutung für das Adhärenzverhalten auf den Meshes zu besitzen. Das vorgestellte Testsystem kann möglicherweise ein hilfreiches Tool für weitere Untersuchungen darstellen und der prädiktive Wert sollte in weiterführenden in-vitro und in-vivo Untersuchungen bestimmt werden.

DAAD/DFG: ID50753662

Deutsche Patentanmeldung 10 2011 000 666.4