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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Histopathologische Response-Evaluation beim Magenkarzinom – Ist die neoadjuvante Chemotherapie beim distalen Magenkarzinom noch zeitgemäß?

Meeting Abstract

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  • Daniel Reim - Klinikum Rechts der Isar München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch462

doi: 10.3205/12dgch462, urn:nbn:de:0183-12dgch4620

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Reim.
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Gliederung

Text

Einleitung: In prospektiv randomisierten Studien konnte gezeigt werden, dass die präoperative Chemotherapie beim lokal fortgeschrittenen Magenkarzinom die Gesamtüberlebensrate verbessern kann. Das histopathologische Ansprechen wurde als unabhängiger Prognosefaktor bei diesen Patienten identifiziert. Eine neuerliche Metaanalyse konnte die Subgruppe der Patienten mit Karzinomen des gastroösophagealen Übergangs als die Gruppe mit dem höchsten therapeutischen Nutzen identifizieren. In der vorliegenden Analyse sollen die Ergebnisse anhand eines großen single-center Kollektivs validiert werden.

Material und Methoden: 551 Patienten wurden in den Jahren 1989 bis 2008 am Klinikum Rechts der Isar mittels neoadjuvanter Platin-basierter Chemotherapie gefolgt von onkologischer Resektion behandelt. Prätherapeutische klinische Parameter wurden mit dem histopathologischen Ansprechen im Rahmen einer Multivariaten Analyse korreliert.

Ergebnisse: Histopathologisches Ansprechen konnte in 130 Fällen (24%) nachgewiesen werden und war signifikant mit dem Gesamtüberleben korreliert (p<0.0001). Tumor Lokalisation am gastroösophagealen Übergang (p=0.034), niedriges Baseline cT-Stadium (p=0.015), und Baseline cN0-Stadium (p=0.002) waren signifikant mit histopathologischem Ansprechen korreliert. In der Subgruppen Analyse konnten diese Ergebnisse für AEG-Tumore bestätigt werden, nicht aber für distale Magenkarzinome. Patienten mit AEG-Tumoren mit prätherapeutischem cN0 Stadium konnten als Subgruppe mit dem höchsten histopathologischem Ansprechen (48%) identifiziert werden.

Schlussfolgerung: Patienten mit AEG Tumoren haben eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit auf die neoadjuvante Chemotherapie histopathologisch anzusprechen. Distale Magenkarzinome haben eine geringe Ansprechrate (18%) und sollten bezüglich neoadjuvanter Vorbehandlung kritisch evaluiert werden bis weiter prospektive Daten verfügbar sein werden.