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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Das Hamartochondrom – immer nur gutartig?

Meeting Abstract

  • Stephan Sklenar - Vivantes Klinikum Neukölln, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Stephan Eggeling - Vivantes Klinikum Neukölln, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Arpad Pereszlenyi - Vivantes Klinikum Neukölln, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Juliane Straßburg - Vivantes Klinikum Neukölln, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Julia Kress - Vivantes Klinikum Neukölln, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Rene Morgen - Vivantes Klinikum Neukölln, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch415

doi: 10.3205/12dgch415, urn:nbn:de:0183-12dgch4152

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Sklenar et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei einem 70 jährigen Mann wurde ein Hypopharynxkarzinom diagnostiziert. Im Rahmen des Tumorstagings fand sich ein unklarer pulmonaler Rundherd im rechten Unterlappen. Trotz morphologischen Kriterien eines Hamartochondroms entschieden wir uns nach interdisziplinärer Fallbesprechung auf unserem Tumorboard zur thorakoskopischen Resektion und Histologiesicherung. Der intraoperative Befund war bereits vor Resektion typisch für ein Hamartochondrom. In der pathologischen Aufarbeitung zeigte sich zur Überraschung neben dem vermuteten Hamartochondrom ein Plattenepithelkarzinom, histologisch einem Zweitkarzinom der Lunge entsprechend. In der Literatur wurden nur wenige Fälle eines Lungenkarzinoms in Zusammenhang mit einem Hamartochondrom beschrieben, nur ein Fall mit einem Plattenepithelkarzinom. In wie weit es sich bei den in der Literatur beschriebenen Fällen um ein Nebeneinander von Malignom und Hamartochondrom handelt oder Hamartochondrome ein Risikofaktor für das Auftreten von Lungenkarzinomen sind wird diskutiert.

Schlussfolgerung: Der Fall zeigt zum einen, dass vermeintlich gutartige Lungenprozesse unter Umständen mit malignen vergesellschaftet sein können oder diese zumindest maskieren können. Weiterhin wird deutlich, dass auch prä- und intraoperativ zunächst eindeutig benigne Veränderungen mit derselben Sorgfalt wie unklare Veränderungen behandelt werden sollten.