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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Erweiterung der Behandlungsoptionen beim Poplitealarterienaneurysma durch Endovaskuläre Stent-Graft Implantation

Meeting Abstract

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  • Christian Möllenhoff - Klinikum Nürnberg, Kl. f. Gefäßchirurgie, Nürnberg
  • Kyriakos Oikonomou - Klinikum Nürnberg, Kl. f. Gefäßchirurgie, Nürnberg
  • Eric Verhoeven - Klinikum Nürnberg, Kl. f. Gefäßchirurgie, Nürnberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch394

doi: 10.3205/12dgch394, urn:nbn:de:0183-12dgch3944

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Möllenhoff et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die endovaskuläre Versorgung von Patienten mit Poplitealarterienaneurysma (PAA) stellt eine alternative Behandlungsmöglichkeit zur offenen Rekonstruktion dar. Studienziel ist die Auswertung unserer Ergebnisse mit verschiedenen Behandlungsmethoden.

Material und Methoden: Zwischen 05/2009 und 04/2011 wurden 30 Patienten mit PAA in unserer Klinik behandelt. Bei 16 Patienten wurde eine offene Rekonstruktion mittels Implantation eines distal-origin Venenbypasses durchgeführt [Gruppe A]. Bei 14 Patienten wurde das PAA durch endovaskulärer Implantation einer Viabahn Stentprothese excludiert [Gruppe B]. Die perioperativen und Follow Up-Daten wurden analysiert.

Ergebnisse: Medianes Alter Gruppe A 62,06 Jahre (+/- 9,68); medianes Alter Gruppe B 72,42 Jahre (+/- 7,16), medianer Diameter des PAA in Gruppe A 27,1 mm; Gruppe B 25,8 mm. Bezüglich der Komorbidität zeigten in der Gruppe A 6 von 16 Pat. die Befundkombination von Art.Hypertonus / Dyslipoproteinämie / Nikotinabusus, zwei Pat. davon litten zusätzlich an Diabetes Mellitus. In Gruppe B litten 10 von 14 Pat. an dieser Befundkombination. Die mediane Operationszeit in Gruppe A betrug 113 min (+/- 55) und in Gruppe B 55 min (+/- 17). Die mediane Dauer des stationären Aufenthaltes lag in Gruppe A bei 10,3 Tage (+/- 2,6), in Gruppe B bei 5,5 Tage (+/- 1,5). Bei 2 Patienten der Gruppe A kam es postoperativ zu einer lokalen Wunddehiszenz, bei 1 Patient war eine Wundrevision erforderlich. Bei 2 Patienten der Gruppe B entwickelte sich ein Serom bzw. ein Hämatoms ohne Behandlungsbedarf. In beiden Gruppen zeigte sich kein Frühverschluss.

In Gruppe A betrug die mittlere Follow-Up Zeit 17,5 Monate (11 Pat.). Dabei zeigte sich kein Bypassverschluss. In Gruppe B, mit einer mittleren Follow-Up Zeit von 10 Monaten (14 Pat.), trat ein Stent-Verschluss auf, der mittels Konversion versorgt wurde. Es zeigte sich zudem ein Typ II Endoleak.

Schlussfolgerung: Die endovaskuläre Behandlung des PAA ist mit einer kürzeren Operationszeit, sowie einer kürzeren stationären Aufenthaltsdauer verbunden, bei guter Offenheitsrate.

Diese Methode stellt eine mögliche Alternative für die Behandlung älterer Patienten mit höherer Komorbidität dar.