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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Auswirkung des Ganzkörper Low Dosis Röntgen (LODOX Statscan) in der Erstversorgung beim mehrfachverletzten Kind in Bern

Meeting Abstract

  • Dietmar Cholewa - Universität Bern Inselspital, Kinderchirurgie, Bern
  • Marc vonTobel - Universität Bern Inselspital, Kinderchirurgie, Bern
  • Rainer Wolf - Universität Bern Inselspital, Radiologie, Bern
  • Aristomenis Exadaktylos - Universität Bern Inselspital, Notfallzentrum, Bern

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch392

doi: 10.3205/12dgch392, urn:nbn:de:0183-12dgch3922

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Cholewa et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Wir wollten klären, ob die vielversprechenden Ergebnisse aus Südafrika bezüglich der Strahlenreduktion und der Verkürzung der Untersuchungszeit in ein europäisches strahlensparendes Kindertraumatologiezentrum zu übertragen sind.

Material und Methoden: Es wurden zwei Patientenkollektive über je einen einjährigen Zeitraum beobachtet. Die Gruppe LS hatte die Möglichkeit LODOX zu verwenden, Gruppe CR nicht. Die Gruppen waren bezüglich der Verletzungsmuster und dem Schweregrad der Verletzungen (ISS Score; Gruppe LS= 13,6 versus Gruppe CR=15,6) vergleichbar. Die Patienten wurden nach Gewicht gepaart, sodass für jede Gruppe 19 Patienten für die Auswertung rekrutiert werden konnten.

Ergebnisse: In Gruppe LS war die effektive Strahlendosis mit 141 µSv (median 140 µSv) signifikant höher (p< 0.001) verglichen mit der Gruppe CR 49 µSv (median 23.1 µSv). Auch die Eintrittsdosen waren mit 691 µGy (median 440 µGy) in der Gruppe LS signifikant grösser (p= 0.002) verglichen mit der Gruppe ohne LODOX 355 µGy (median 254 µGy). Die Gesamtuntersuchungszeit (Eintreffen des Patienten bis zum Untersuchungsabschluss auf der Notfallstation) betrug 36 min (median 26 min) in der Gruppe LS und 47 min in der Gruppe CR (median 42 min). Somit führte die Anwendung des LODOX welche ja selbst nur 13 Sekunden dauert nicht zu einer statistisch signifikanten Reduktion der Untersuchungszeit (p= 0.117).

Schlussfolgerung: In einem strahlensparenden Kindertraumatologiecenter in Mitteleuropa führte LODOX Statscan unerwarteterweise nicht zu einer Strahlenreduktion. Die Gesamtuntersuchungszeit konnte ebenfalls nicht reduziert werden. Wir haben deshalb unser LODOX Protokoll adaptiert und verzichten primär auf die seitliche Wirbelsäulenaufnahme im Statscan.