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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Frakturen des Dens Axis: Prospektive Untersuchung der Ergebnisse eines differenzierten Behandlungskonzeptes

Meeting Abstract

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  • Markus Konieczny - Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Unfallchirurgie, Klagenfurt am Wörthersee
  • Arnold Gstrein - Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Unfallchirurgie, Klagenfurt am Wörthersee
  • Ernst Müller - Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Unfallchirurgie, Klagenfurt am Wörthersee

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch323

doi: 10.3205/12dgch323, urn:nbn:de:0183-12dgch3238

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Konieczny et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Frakturen des Dens axis zählen zu den häufigsten Verletzungen der HWS, ein allgemein anerkanntes Behandlungskonzept gibt es jedoch nicht.

Auf Grundlage von Erfahrungen aus eigenen und aus anderen Arbeitsgruppen erarbeiteten wir das vorgestellte Behandlungskonzept.

Material und Methoden: Vom 01.05.2003 bis zum 31.12.2009 behandelten wir 69 konsekutive Pat. mit einer Fraktur des Dens axis und untersuchten prospektiv den Erfolg unseres Konzeptes:

Die Patienten wurden nach den Kriterien von Hadley und Apuzzo in Gruppen mit stabilen und instabilen Frakturen des Dens axis aufgeteilt.

Patienten ohne neurologische Ausfälle und stabiler Fraktur wurden konservativ mittels Philadelphia – Collar behandelt (31 Patienten).

Patienten mit instabiler Fraktur und alle Patienten mit neurologischen Ausfällen wurden operativ behandelt (38 Pt.):

Patienten < 75 Jahre wurden mittels direkter Verschraubung des Dens von anterior versorgt (15 Pt.), und Patienten > 75 Jahre wurden mittels transartikulärer Verschraubung von dorsal behandelt (23 Pt.).

Das durchschnittliche Follow – up betrug 9,7 Monate (6-58).

Ergebnisse: 28 der 31 konservativ behandelten Patienten (90,3%) zeigten eine primäre Fusion. 2 der 3 Pseudarthrosen wurden erfolgreich sekundär mittels dorsaler transartikulärer Verschraubung behandelt. Der dritte Patient war beschwerdefrei, zeigte eine straffe Pseudarthrose und wurde nicht operiert.

Alle 23 Patienten, die eine primäre transartikuläre Verschraubung von dorsal erhielten zeigten eine Fusion. 12 der 15 Patienten, die direkt von anterior verschraubt wurden, zeigten eine primäre Heilung. 3 Patienten wurden wegen einer Pseudarthrose ( bei Typ III Fraktur) erfolgreich sekundär von dorsal transartikulär verschraubt.

Schlussfolgerung: Mit dem vorgestellten Konzept läßt sich eine hohe primäre Fusionsrate (63/69) mit einer geringen Komplikationsrate erreichen, so daß wir dieses als Behandlungsleitfaden empfehlen.

Die semirigide Ruhigstellung von stabilen Frakturen führt zu einer hohen Fusionsrate, die dorsale transartikuläre Verschraubung ist ein sehr sicheres Verfahren, für Typ III-Frakturen ist die direkte Verschraubung nicht geeignet.