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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Ösophagusperforation – Trend zur interventionellen Therapie

Meeting Abstract

  • Peter Grimminger - Uniklinik Köln, Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Till Herbold - Uniklinik Köln, Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Marc Bludau - Uniklinik Köln, Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Hartmut Schäfer - Uniklinik Köln, Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Wolfgang Schröder - Uniklinik Köln, Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf H. Hölscher - Uniklinik Köln, Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch293

doi: 10.3205/12dgch293, urn:nbn:de:0183-12dgch2930

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Grimminger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ösophagusperforationen sind selten, jedoch mit einer hohen Mortalität verbunden. Zur Behandlung der Ösophagusperforation gibt es mittlerweile verschiedene Therapieoptionen. Je nach Ursache und Art der Perforation wird die Ösophagusperforation operativ oder endoskopisch behandelt. Diese retrospektive Studie soll zur Evaluation der Ursachen und der Therapien dienen um daraus Schlussfolgerungen für eine geeignete Therapie bei diesem Krankheitsbild ziehen zu können.

Material und Methoden: Es wurden die Ösophagusverletzungen unserer Klinik von Mitte 1996 bis Mitte ausgewertet. In diesem Zeitraum sind 71 Patienten (46 Männer und 25 Frauen, medianes Alter 52 Jahre) aufgrund ihrer Ösophagusperforation bei uns behandelt worden. Klinische Daten wurden retrospektiv ausgewertet und analysiert.

Ergebnisse: Ätiologisch war die iatrogene Ösophagusverletzung der häufigste Grund für eine Perforation (n=43, 60%), gefolgt vom Boerhaave Syndrom (n=19, 27%), der traumatischen Perforation (Osteosynthesen, Zahnprothesen, n= 7, 10%). Bei zwei Patienten blieb die Ätiologie unklar (3%). Die Patienten wurden in 50,7% operativ versorgt, 25 (35,2%) endoskopisch interventionell mit Stent (n=23) und Enod-VAC (n=2), 9 (12,7%) konservativ mit Magensonde und Antibiose und ein Patient (1,4%) verstarb vor Therapiebeginn. Patienten vor 2008 wurden zu 57% operativ versorgt (25/44), nach 2008 war der Anteil der Patienten die operiert wurden nur 41% (11/27), während die endoskopische interventionelle Versorgung 14/27 (50,2%) mit Stent (n=12) und Endo-VAC (n=2) am häufigsten war. Ein Patient verstarb bevor eine Therapie eingeleitet werden konnte an einem perforierten Aortenaneurisma. Die Krankenhausmortalität war mit 5 von 71 Patienten (7%) gering.

Schlussfolgerung: Die Auswertung eines 15 Jahres Zeitraumes zeigt einen zunehmenden Trend zur endoskopisch interventionellen Versorgung der Ösophagusperforation, mit guten Ergebnissen.