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Virtuelle Kameranavigation – wer könnte kalt starten?
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Einleitung: Die Kameraführung ist essentieller Bestandteil laparoskopischer Operationen. Ziel dieser prospektiven Studie war es, individuelle Eigenschaften zu identifizieren, welche zu einem Vorteil bei der initialen Kameranavigation führen können.
Material und Methoden: 728 Studenten im 9. Semester absolvierten einen curricularen virtuellen Laparoskopiekurs. Die technischen Daten (Zeit, Bewegungsökonomie, Fehler) der Karmeranavigationsübungen für die 0°- und 30°-Optik wurden prospektiv erfasst. Individuelle Faktoren mit möglichem Einfluss auf die Leistung wurden uni- und multivariat analysiert. Eine interne Evaluation erfolgte anhand standardisierter Fragebögen.
Ergebnisse: Der Laparoskopiekurs wurde von 97% der Studenten mit „sehr gut“ und „gut“ bewertet. Von 13 untersuchten Faktoren hatten Geschlecht, Computerspielen, Selbsteinschätzung zur Feinmotorik, Berufswunsch Chirurgie, Zutrauen einer laparoskopischen Assistenz und das Interesse an einem Aufbaukurs signifikanten Einfluss auf das technische Ergebnis beider Übungen. Nach der multivariaten Analyse hatten für die Übung mit 0°-Optik Zutrauen einer laparoskopischen Assistenz (odds ratio 1,7 (1,17;2,45), p=0,005) und männliches Geschlecht (1,64 (1,15;2,34), p=0,006) unabhängig positiven Einfluss. Für die Übung mit 30°-Optik hatten Zutrauen einer laparoskopischen Assistenz (odds ratio 1,51 (1,02;2,22), p=0,039), männliches Geschlecht (1,51 (1,07;2,13), p=0,020), Selbsteinschätzung zur Feinmotorik (odds ratio 1,62 (1,16;2,27) , p=0,005) und Berufswunsch Chirurgie (odds ratio 1,48 (1,04;2,10), p=0,031) unabhängig positiven Einfluss.
Schlussfolgerung: Unter Simulationsbedingungen bildeten Selbstvertrauen, Geschicklichkeit und Interesse an der Chirurgie gute Voraussetzungen für die Kameranavigation. Bei Untrainierten erzielten Männer initial bessere Ergebnisse.