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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Kontrastmittel unterstützte Sonographie in der präoperativen Lokalisationsdiagnostik des primären Hyperparathyreoidismus – pHPT

Meeting Abstract

  • Elias Karakas - Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Marburg, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg
  • Andreas Pfestroff - Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Marburg, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg
  • Susanne Kann - Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Marburg, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg
  • Helmut Höffken - Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Standort Marburg, Zentrum für Radiologie - Nuklearmedizin, Marburg
  • Detlef Klaus Bartsch - Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Marburg, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg
  • Christian Görg - Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Standort Marburg, Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Immunologie, Marburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch255

doi: 10.3205/12dgch255, urn:nbn:de:0183-12dgch2556

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Karakas et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der primäre Hyperparathyreoidismus (pHPT) wird in über 80% durch ein solitäres Adenom verursacht. Gelingt die Lokalisation des Adenoms mittels präoperativer Lokalisationsdiagnostik kann eine minimal-invasive Operation durchgeführt werden. Als nicht invasive lokalisationsdiagnostische Verfahren stehen die B-Bild Sonographie (US) sowie die Tc99mSestamibi-Szinitgraphie (MIBI) in Kombination mit der Single-Photon-Emission-Computed-tomgraphy (SPECT) als etablierte Standardverfahren zur Verfügung. Die Kontrastmittelsonographie (KUS) ist in der Diagnostik parenchymatöser Organe bereits etabliert. Ziel dieser Studie war es einen möglichen diagnostischen Zugewinn der KUS in der präoperativen Lokalisationsdiagnostik des pHPT zu evaluieren.

Material und Methoden: Bei 25 Patienten (17w, 8m) mit laborchemisch gesichertem pHPT erfolgte die präoperative Lokalisationsdiagnostik mittels US und MIBI/SPECT in der Klinik für Nuklearmedizin, gefolgt von einer US, Doppler Sonographie sowie KUS durch einen erfahrenen Sonographeur, der keine Kenntnisse der US und MIBI/SPECT Ergebisse hatte. Die KUS erfolgte mittels eines perfluorgashaltigen Kontrastmittels (SonoVue®). Die Ergebnisse der Lokalisationsdiagnostik wurden mit dem intraoperativen Befund verglichen. Die Dokumentation des Operationserfolges erfolgte am 1. postoperativen Tag sowie mittels Nachuntersuchung 6 Monate postoperativ.

Ergebnisse: Bei 17 Patienten konnte mittels US und MIBI/SPECT ein konkordanter Befund erhoben werden. Diese konnten alle mittels KUS nachvollzogen werden, ohne dass sich hierdurch zusätzliche Informationen ergaben. Bei 8 Patienten mit negativem oder nicht übereinstimmendem Lokalisationsbefund in US/MIBI/SPECT erbrachte auch der KUS keine Lokalisation. Nebenwirkungen der KUS wurden nicht beobachtet. Bei allen Patienten konnte eine Normokalzämie durch die Operation erreicht werden.

Schlussfolgerung: Die KUS erbrachte keinen diagnostischen Zugewinn. Sie ist ebenso, wie die US Untersucher abhängig. Mediastinal gelegene Nebenschilddrüsenadenome können nicht dargestellt werden. Die zusätzlichen Kosten und der erhebliche logistische Mehraufwand stehen in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen.