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Rekonstruktions- und Rettungsoperationen zur Vermeidung von Handgelenkarthralgien
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Einleitung: Radius-, Handwurzelfrakturen und karpale Bandläsionen können zu persistierenden Handgelnkarthralgie führern. Rekonstruktions- und Rettungsoperationen können eine Radiocarpalarthrose oder einen karpalen Kollaps verhindern oder aufhalten. Handgelenkdenervierungen und arthroskopisches Debridement bieten symptomatische Behandlungsmöglichkeiten mit Erhalt der Beweglichkeit.
Material und Methoden: Von Januar 2001 bis Juni 2011 wurden insgesamt 31 Patienten mit Rekonstruktions- oder Rettungsoperationen und 88 symptomatisch behandelt. 7 Patienten erhielten Radiuskorrekturosteotomien mit Beckenkammspanplastiken, 10 modifizierte Kapsulodesen nach Blatt,15 Beckenkammspanplastiken und 6 vaskularisierte Beckenkammspanplastiken am Scaphoid, einer eine radiolunare Teilarthrodese, 27 eine Handgelenkdenervierung nach Wilhelm, 22 Handglenkarthroskopien, 8 Hemiresektionsarthroplastiken nach Bowers und 31 Ulnaverkürzungsosteotomien.
Ergebnisse: Ein freies mikrovaskularisiertes Beckenkammtransplantat musste operativ reponiert werden. Rekonstruktions- und Rettungsoperationen können zu Bewegungseinschränkungen im Handgelenk führen. Bei einem Patienten kam es nach einer Kapsulodese zu einem fortschreitenden karpalen Kollaps, bei einem anderen trotz mikrovaskularisiertem Beckenkammspan zu einer ausbleibenden Frakturheilung am Scaphoid.
Schlussfolgerung: Eine frühzeitige, adäquate Primärbehandlung und Rekonstruktionseingriffe sind kausale Therapieoptionen zur Prophylaxe von Arthralgien und posttraumatischen Arthrosen. Durch Rettungseingriffe an Unterarm und Handwurzel lassen sich posttraumatische Arthrosen und karpaler Kollaps vermeiden oder hinauszögern. Zumindest in Einzelfällen ist ein Fortschreiten auch operativ nicht zu verhindern. Arthralgien lassen sich durch Denervierungen, arthroskopischem Debridement und Ulnaverkürzung lindern.