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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Einfluss der Mikrozirkulationsstörung auf die histopathologische Gewebsschädigung und das Outcome bei schwerer akuter Pankreatitis

Meeting Abstract

  • Lena Tomkötter - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg
  • Oliver Mann - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg
  • Maximilian Bockhorn - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg
  • Constantin Trepte - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Klinik für Anästhesiologie, Hamburg
  • Andrea Hinsch - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Institut für Pathologie, Hamburg
  • Jakob R. Izbicki - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg
  • Kai Bachmann - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch139

doi: 10.3205/12dgch139, urn:nbn:de:0183-12dgch1398

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Tomkötter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die akute Pankreatitis ist eine Erkrankung, die klinisch zum Teil fulminant verläuft. Trotz verbesserter intensivmedizinischer Therapieregime liegt die Letalität der hämorrhagisch-nekrotisierenden Verlaufsformen der akuten Pankreatitis immer noch zwischen 40% und 60%. Unabhängig von dem auslösenden Faktor wird die Störung der pankreatischen Mikrozirkulation für die Progression der milden ödematösen zur hämorrhagisch-nekrotisierenden Pankreatitis diskutiert.

Ziel dieser Untersuchung war es, den Einfluss der Mikrozirkulationsstörung (Messung des intrapankreatischen Gewebesauerstoffpartialdrucks sowie der Mikrozirkulation mittels Laser-Doppler-Imager) auf die histopathologische Gewebsschädigung und das Outcome bei der schweren akuten Pankreatitis zu evaluieren.

Material und Methoden: In einem Pankreatitis Modell am Schwein wurde bei insgesamt 129 Versuchstieren (Deutsches Landschwein) eine schwere akute Pankreatitis induziert. Nach Anästhesie und kompletter Instrumentierung mit Monitoring erfolgte die Laparotomie und entsprechend des etablierten Modells die Kanülierung des Ductus pancreaticus und Induktion einer schweren akuten Pankreatitis durch intraduktale Applikation von Glycodeoxycholsäure, gefolgt von verschiedenen experimentellen Therapieregimen.

Unter Sicherstellung einer optimalen Makrozirkulation erfolgte über 8 Stunden die Messung der Mikrozirkulation mittels Laser-Doppler-Imager sowie des intrapankreatischen Gewebesauerstoffpartialdrucks am offenen Abdomen. Postoperativ wurden die Tiere 7 Tage überwacht und die Überlebenszeit und Fitnessscore erhoben, bevor die überlebenden Tiere sakrifiziert und die Organe histopathologisch untersucht wurden.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine hohe Korrelation zwischen dem intrapankreatischen Gewebesauerstoffpartialdruck und der mittels Laser-Doppler gemessenen Mikrozirkulation (p<0,001).

Zudem zeigte sich eine hohe Korrelation zwischen der Mirkozirkulationsstörung und der histopathologische Gewebsschädigung (p<0,001).

Des Weiteren ließ sich nachweisen, dass sowohl die Mikrozirkulationsstörung sowie die histopathologische Gewebsschädigung einen hohe Einfluss aus die Letalität haben (jeweils p<0,001).

Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass Mirkozirkulationsstörung die Entwicklung von histopathologischer Gewebsschädigung bei schwerer akuter Pankreatitis bedingen und einen wesentlichen prognostischen Faktor für das Überleben darstellen.

Somit ist die Verhinderung von Mikrozirkulationsstörung ein entscheidender Faktor für die Therapie der schweren akuten Pankreatitis und es sollten weitere darauf basierende Therapieregime evaluiert werden.