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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Diagnostische Laparoskopie bei Peritonealkarzinose gastrointestinaler Tumoren: Stellenwert für eine differenzierte Therapieplanung

Meeting Abstract

  • Michael Ströhlein - Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten-Herdecke, Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln
  • Nicola Cerasani - Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten-Herdecke, Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln
  • Robert Siegel - Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten-Herdecke, Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln
  • Markus Heiss - Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten-Herdecke, Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch120

doi: 10.3205/12dgch120, urn:nbn:de:0183-12dgch1203

Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Ströhlein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Diagnostik und Therapie der Peritonealkarzinose (PK) gastrointestinaler Tumoren ist nach wie vor ein komplexes Problem. Der klinische Erfolg und die Morbidität verschiedener Therapien wie Zytoreduktion / HIPEC und intraperitonealer Immuntherapie hängt von einer kritischen Selektion geeigneter Patienten ab. Ziel der Studie ist die Untersuchung der Bedeutung der Laparoskopie hinsichtlich der diagnostischen Sensitivität, der Selektion von Patienten für innovative Therapien sowie des Gesamtüberlebens.

Material und Methoden: Zwischen 2007 und 2010 wurden alle Patienten mit Verdacht auf PK und Laparoskopie sowie alle Patienten mit systemischer Chemotherapie ohne invasive Diagnostik erfasst. Notfall-Patienten wurden nicht erfasst. Die laparoskopisch gestellte Diagnose, das Stadium der PK, die durchgeführte Therapie sowie das Überleben wurden prospektiv erfasst.

Ergebnisse: Bei 85 Patienten mit Verdacht auf Peritonealkarzinose wurde eine diagnostische Laparoskopie durchgeführt. 51 Patienten wurden ohne Laparoskopie diagnostiziert und mit systemischer Chemotherapie behandelt. Bei 80/85 Patienten (94%) mit Laparoskopie konnte eine PK diagnostiziert werden (mittlerer PCI 21,5). 45 Patienten erhielten eine Zytoreduktion und HIPEC Therapie (56%), wobei bei 81,2% eine komplette chirurgische Zytoreduktion durchgeführt werden konnte .Bei 35 Patienten (44%) wurde eine i.p. Immuntherapie durchgeführt. 51 Patienten erhielten eine systemische Chemotherapie ohne vorherige Laparoskopie. Nach HIPEC Therapie (27,1 Monate) und i.p. Immuntherapie ± Chemotherapie (15.0 Monate) zeigte sich im Vergleich zu Patienten mit systemischer Chemotherapie (9.0 Monate) eine deutliche Überlebensverlängerung (p=0.02).

Schlussfolgerung: Die Laparoskopie stellt für Patienten mit Peritonealkarzinose ein wertvolles diagnostisches Verfahren dar, das insbesondere die Selektion von Patienten für innovative Therapien wie Zytoreduktion/HIPEC und i.p. Immuntherapien ermöglicht. Die dadurch ermöglichte optimale Therapieplanung kann zu deutlich längerer Überlebenszeit führen.