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Wertigkeit von Risikoscores zur Vorhersage von Komplikationen in der Leberchirurgie
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Für Chirurgen ist eine möglichst frühe Prädiktion von Komplikationen wichtig um rechtzeitig intervenieren zu können. Dies ist insbesondere in der Leberchirurgie schwierig, da viele Laborparameter, die eine Entzündung anzeigen (z.B. CRP) durch das reduzierte Leberparenchym nur unzureichend synthetisiert werden. Ziel dieser Arbeit war die Anwendung von Risikoscores in der frühen postoperativen Phase nach Leberresektion und deren Vorhersagekraft für Komplikationen zu untersuchen.
Material und Methoden: Zwischen 2002 und 2010 wurden 807 Patienten, von denen die Laborwerte am fünften postoperativen Tag der Risikoscores vorhanden waren, an der Leber operiert. Es wurden der MELD Score (model for end-stage liver disease), die ’50-50 criteria’ und die Definition des posthepatectomy Leberversagens (PHLF) der International Study Group of Liver Surgery (ISGLS) evaluiert. Die Risikofaktoren für Morbidität und Mortalität wurden mittels uni- und multivariater Analyse untersucht.
Ergebnisse: Die Rate Morbidität lag bei 43%, die der Mortalität bei 6%. Die Sensitivität zur Morbidität und Mortalität lag beim MELD Score bei 55% bzw. 71%, bei der "50-50 criteria" bei 6% bzw. 26% und bei der PHLF bei 23% bzw. 65%. In der multivariaten Analyse war der MELD Score (Odds ratio 2.06; 95% Confidence interval 1.41 – 3.02) und die PHLF Definition (5.61; 2.73 – 11.55) mit der Gesamtmorbidität assoziert. Die ’50-50 criteria’ (16.45; 3.50 – 77.25) und die PHLF Definition (13.80; 4.27 – 44.61) konnten als starke unabhängige Prädiktoren für Mortalität identifiziert werden. Die war weniger stark beim MELD score ≥ 12 (2.86; 0.98 – 8.31).
Schlussfolgerung: Die postoperativen Risikoscores sind unabhängige Prädiktoren für das Ergebnis nach Leberresektion. Aufgrund der geringen Sensitivität kann allerdings nur der MELD Score zur frühen Prädiktion der Morbidität empfohlen werden. Der MELD Score und die Definition der PHLF eignen sich gut zur Evaluation der perioperativen Mortalität.