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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Gestielte Fasziokutane Perforatorlappenplastiken zur Weichteildefektdeckung der unteren Extremität

Meeting Abstract

  • Maximilian Otte - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Marcus Lehnhardt - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Günter Germann - BG Unfallklinik, Plastische- und Handchirurgie, Ludwigshafen
  • Adrien Daigeler - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Mathias Reichenberger - Ethianum Heidelberg, Klinik für Plastisch-Rekonstruktive-, Ästhetische Chirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch641

doi: 10.3205/11dgch641, urn:nbn:de:0183-11dgch6419

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Otte et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Deckung von Weichteildefekten an der unteren Extremität nach Trauma oder Tumorresektion muss funktionellen und ästhetischen Gesichtspunkten genügen und im Falle von Tumorresektionen die Möglichkeit der adjuvanten Radiatio eröffnen. Lokale Muskellappenplastiken an der unteren Extremität verursachen funktionelle Defizite und Hebedefekte, weshalb häufig freie Lappenplastiken bevorzugt eingesetzt werden. Durch die Einführung der Perforatorlappenplastiken kam es sowohl im Hinblick auf die Hebedefektproblematik als auch auf das ästhetische Ergebnis zu einer deutlichen Weiterentwicklung. Es werden die Ergebnisse von 18 gestielten Perforator-Lappenplastiken bei Weichteildefekten an der unteren Extremität präsentiert.

Material und Methoden: Zwischen 2007 und 2010 wurden bei 18 Patienten lappenpflichtige Defekte an der unteren Extremität mit lokalen Perforatorlappenplastiken gedeckt. Die Patienten wurden in einem Zeitraum von 6 bis 24 Monaten postoperativ nachuntersucht.

Ergebnisse: Bei fast allen Patienten konnte eine vollständige Defektdeckung mit unauffälligem Hebedefekt durchgeführt werden. Oberflächliche oder partielle Lappennekrosen wurden bei 2 Patienten beobachtet und konnten durch sekundäre Operation mit Spalthauttransplantation gedeckt werden. Die OP-Dauer betrug durchschnittlich 104 Minuten.

Schlussfolgerung: Der Vorteil der Perforatorlappenplastik an der unteren Extremität ist neben dem sehr guten ästhetischen Ergebnis besonders die geringe Hebedefektmorbidität. Dennoch sind diese Lappenplastiken nur im speziellen Fall indiziert und können die freien Lappenplastiken nicht ersetzen. Besonders bei Patienten mit peripheren Gefäßerkrankungen oder stattgehabter Weichgewebstraumatisierung im Hebeareal besteht das Risiko von partiellen Lappenverlusten. Gerade in diesen Fällen sollte vor Durchführung einer freien Lappenplastik die Möglichkeit einer Perforatorlappenplastik eruiert werden, da sowohl die OP Dauer als auch die Komplikationsrate im Vergleich zu freien Lappenplastiken gering ist.