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Der femorodistale Rezidiveingriff in der 9. Lebensdekade: Risiko oder Rechtfertigung des Vorgehens
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Mit der veränderten Alterspyramide der Bevölkerung nimmt die Zahl der betagten und hochbetagten Patienten stetig zu. Die femorodistale Gefäßrekonstruktion der arteriellen Strombahn führt bei kalkulierbarem Risiko zu einem deutlichen Erhalt der Lebensqualität. Die Vorgehensweise im Falle einer notwendigen Reoperation in der Altersgruppe der über 80jährigen wird fachübergreifend kritisch gewertet.
Material und Methoden: Aus der klinikinternen prospektiven Patientenerfassung wurden im Zeitraum von Juni 2002 bis August 2010 alle Patienten, die in einem Alter von über 80 Jahren einem femorodistalen Rezidiveingriff zugeführt wurden ausgewertet. Zielgröße der Untersuchung waren perioperative Komplikationen, Extremitätenerhalt, und Langzeitüberleben.
Ergebnisse: Insgesamt wurden bei 36 Patienten (14 Männer, 22 Frauen) 54 Operationen durchgeführt. Der Altersdurchschnitt lag bei 82,6 ± 2,43 Jahren. Bei 27 Patienten wurde eine crurale oder pedale Rekonstruktion durchgeführt. Nach einem mittleren Krankenhausaufenthalt von 24,3 ± 14,3 Tagen konnten alle 36 Patienten entlassen worden. 14 Patienten sind direkt nach Hause entlassen worden, während 22 nach ihrer Entlassung in die geriatrische Rehabilitation verlegt wurden. 1 Patient verstarb in der Rehabilitation. In 94,4 % konnte extremitätenerhaltend operiert werden. Je einmal war eine Ablatio cruris und eine Ablatio femoris notwendig. Im follow-up von 3,2 ± 1,8 Jahren waren noch 28 Patienten am Leben.
Schlussfolgerung: Die femorodistale Rekonstruktion ist auch für hochbetagten Patienten ein sehr sicheres Behandlungsverfahren. Eine Reintegration in das vorbestehende soziale Umfeld unter Erhalt der Extremiät und der Selbständigkeit ist fast immer möglich. Voraussetzung ist vor allem eine sorgfältige surveillance nach dem Ersteingriff und eine Rekonstruktion bis in die cruralen und pedalen Gefäßabschnitte.