gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Standardisierte perioperative Schmerztherapie – Durchführung und Ergebnisse für abdominalchirurgische und Traumapatienten

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Markus Dürsch - Klinik Sankt Hedwig – Barmherzige Brüder, Kinderchirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Bertram Reingruber - Klinik Sankt Hedwig – Barmherzige Brüder, Kinderchirurgie, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch727

doi: 10.3205/10dgch727, urn:nbn:de:0183-10dgch7276

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Dürsch et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Schmerztherapie besitzt in der Kinderchirurgie einen hohen Stellenwert. Grundlage ist auch hier das WHO-Stufenschema. Hier bleiben jedoch wesentliche Fragen ungeklärt. Im Rahmen einer Reorganisation der Zuständigkeiten und Abläufe war zu klären, ob sich durch die Standardisierung einer perioperativen Schmerztherapie unter Berücksichtigung der Schmerzphysiologie eine Reduktion der Schmerzwerte erzielen ließe. Dieser Frage nahm sich eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe an.

Material und Methoden: Standardisiertes perioperatives Analgetika-Regime:

1.
abdominalchirurgische Eingriffe einschl. MIC: Metamizol-Perfusor, bei Bed. zusätzlich Perfalgan, bei stärkeren Schmerzen zusätzlich Tramadol/ Vomex
2.
Osteosynthesen: Diclofenac, bei Bed. Perfalgan oder Metamizol
3.
die Gabe von Metamizol wird bereits intraoperativ eingeleitet
4.
30 Minuten vor medizinisch-pflegerischen Verrichtungen werden konsequent Analgetika-Boli verabreicht.

Untersucht wurden bei den abdominalchirurgischen Patienten 18 vs. 20, bei den Traumapatienten 15 vs. 17 Patienten, vor und nach Einführung des o.g. Analgetika-Regimes. Die Datenerfassung erfolgte prospektiv.

Ergebnisse: Abdominalchirurgie: Reduktion der Ruhe- bzw. Belastungsschmerzwerte von 3,1 auf 2,1 bzw. 5,5 auf 4,3 am 1. post-OP Tag

Osteosynthesen: Reduktion der Ruhe- bzw. Belastungsschmerzwerte von 2,6 auf 1,4 bzw. 4,9 auf 4,2 am 1. post-OP Tag

Die Standardtherapieschemata lassen sich auf andere kinderoperative Bereiche übertragen.

Schlussfolgerung: Durch eine konsequente, standardisierte, frühzeitig einsetzende Schmerztherapie lässt sich eine deutliche Reduktion der Schmerzwerte erreichen. Dies ist mit der Vermeidung des Schmerzgedächtnisses zu erklären. Der Zugewinn an therapeutischer Sicherheit und an Patientenvertrauen ist insbesondere nützlich bei der Pflege der Kinder und bei physikalischen Maßnahmen wie Mobilisation, Krankengymnastik oder Atemtherapie.