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Problemlösungen bei fehlgeschlagener Weichteildeckung an der Hand
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Der therapeutische Algorithmus bei der Versorgung von Weichteildefekten an der Hand ist komplex, aber gut strukturiert. Die jeweilige Auswahl der Rekonstruktionsmethode sollte auch im Hinblick auf Sekundärversorgungen getroffen werden.
Material und Methoden: Verschiedene Lappenplastiken werden als Ausweichmethoden dargestellt, nachdem zuvor erfolgte Rekonstruktionsversuche gescheitert waren. Ursächlich für die Komplikationen waren Fehleinschätzungen über das Ausmaß der Verletzung oder insuffiziente Duchblutungen transponierter Lappen oder angrenzender Gewebe.
Ergebnisse: Bei einem Patienten war eine Verbrennungsverletzung unterschätzt worden, so dass die transplantierte Haut nicht einheilte. Es resultierten ausgedehnte streckseitige Defekte, die durch zwei gestielte Lappenplastiken rekonstruiert werden konnten. In zwei Fällen konnten intraoperativ unzureichend perfundierte lokale Lappen für einige Tage in situ verbleiben („Dealy“) und zweizeitig komplikationslos transponiert werden. In einem Fall wurde nach Lappennekrose eines Foucherlappens ein A. radialis-Lappen verwendet. Bei einem Patienten war eine traumatische Wunde mit ortsständigem Gewebe versorgt worden, nachdem eine Veneninterposition zum Erhalt eines Fingers erfolgte. Nach teilweisem Gewebsverlust wurde eine Rekonstruktion erforderlich. Diese erfolgte jedoch erst nach zwischenzeitlicher biochirurgischer Wundsäuberung, da ein konventionelles Debridement die Veneninterponate gefährdet hätte.
Schlussfolgerung: Man soll bei der Wahl des Rekonstruktionsverfahrens etwaige spätere Korrekturnotwendigkeiten bedenken. Die prolongierte Behandlungsdauer verlangt eine rasche und zuverlässige Versorgung. Daher wird auf traditionelle Lappenplastiken zurückgegriffen werden müssen, die ansonsten nicht mehr zu den Verfahren der ersten Wahl gehören. Biochirurgische Interventionen und moderne Wundauflagen sind in Sondersituationen gerechtfertigt.