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Wie altersabhängig sind die klinischen Ergebnisse und die Komplikationsrate nach dorsaler Spondylodese der LWS? Eine vergleichende Analyse
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Allgemein wird in Abhängigkeit des Umfangs eines operativen Eingriffes an der Wirbelsäule ein größeres Operationsrisiko vermutet. Es fehlen jedoch gezielte vergleichende Studien hinsichtlich eines Zusammenhangs mit dem Alter. Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung wurde deshalb der Frage nachgegangen, inwieweit das klinische Ergebnis und die Komplikationsrate bei Patienten mit lumbaler Spondylodese mit dem Alter korrelieren.
Material und Methoden: 100 konsekutive Patienten, die aufgrund degenerativer Veränderungen der LWS über eine dorsal instrumentierte Spondylodese operiert worden waren, wurden hinsichtlich ihrer klinischen Ergebnisse und der Komplikationsrate ausgewertet. Das Durchschnittsalter betrug 62,7 Jahre. Davon waren jeweils 50 Personen unter bzw. über 65 Jahre. Die durchschnittliche Nachuntersuchungszeit betrug 30,8 Monate. Mittels eines Fragebogens machten die Patienten Angaben zur aktuellen Schmerzintensität auf der VAS, zur funktionellen Einschränkung anhand des Oswestry Disability Index (ODI), des Roland-Morris-Score (RM) sowie zum SF-36. Die Ergebnisse wurden statistisch hinsichtlich signifikanter Unterschiede bei einem p<0,05 ausgewertet.
Ergebnisse: Bei der Analyse der VAS-Rücken, VAS-Bein, sowie des ODI, RM und SF-36 fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Altersgruppen. Die Komplikationsrate und Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis zeigten ebenfalls keine statistisch signifikanten Unterschiede bezogen auf das Alter der Patienten.
Schlussfolgerung: Anhand dieser retrospektiven Studie an 100 Patienten mit lumbaler Spondylodese wurde sowohl hinsichtlich der klinischen Ergebnisse als auch der Komplikationsrate kein statistisch signifikanter Unterschied bezogen auf das Patientenalter (unter versus über 65 Jahre) ermittelt. Somit sollte das Alter allein bei sorgfältiger Abwägung des Operations- und Narkoserisikos kein Ausschlussfaktor für einen aufwendigeren Eingriff an der Lendenwirbelsäule sein.