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Gender und Achillestendinopathie
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Text
Einleitung: Mikrozirkulatorische Untersuchungen zeigen eine geschlechts-spezifische Veränderung des Achillessehnenblutflusses bei Tendinopathien.
Hypothese: Symptomatische Frauen reagieren wie symptomatische Männer auf ein exzentrisches Krafttraining bei Achillestendinopathie.
Material und Methoden: Studientyp: Prospektive Kohortenstudie
Patienten: 75 konsekutive Patienten wurden eingeschlossen, 63 Patienten nach 12 Wochen nachuntersucht
Intervention: Exzentrisches Krafttraining mit 6x15 Wiederholungen pro Bein und Tag an einer Stufe über 12 Wochen täglich
Zielkriterien: Schmerz auf visueller Analogskala (0-10 VAS), Foot Ankle Outcome Score (FAOS), Mikrozirkulatorisches Mapping des Kapillarflusses, der Gewebesauerstoffsättigung und des postkapillären venösen Füllungsdrucks mit Oxygen-to-See
Ergebnisse: Ein exzentrisches Krafttraining reduziert bei Männer die Schmerzstärke signifikant von 5.4±2.1 auf 3±2.1 (p=0.001), während bei Frauen die Schmerzstärke nur tendenziell von 5.6±2.2 auf 4.4±2.6 sinkt (p=0.08). Der FAOS-Score mit 5 erfragten Qualitäten verbessert sich bei Männern signifikant bei vier von fünf Kategorien, während bei Frauen nur eine FAOS-Qualität signifikant verbessert wird (Sport 72±21 auf 82±15, p=0.045). Der eingangs erhöhte Kapillarfluss der schmerzhaften Achillessehne wurde durch das exzentrische Krafttraining nur bei Männern signifikant reduziert.
Schlussfolgerung: Symptomatische Frauen profitieren nicht im gleichen Umfang wie symptomatische Männer von einem exzentrischen Krafttraining bei Achillestendinopathien. Ergänzende Therapiemaßnahmen wie die Power-Doppler-kontrollierte Sklerosierung von Neogefäßen mit Polidocanol, die Stosswellentherapie, aber auch die topische Nitroglycerintherapie können bei Achillestendinopathie nach randomisiert-kontrollierter Studienlage insbesondere bei Frauen frühzeitiger eingesetzt werden.