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Manschettenpneumonektomien: Großes Risiko oder onkologisch sinnvoll?
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Erweiterte Eingriffe wie Pneumonektomie mit Bifurkationsresektion, insbesondere bei zentralem BC werden im interdisziplinären Kontext nur mit großen Vorbehalten indiziert.
Material und Methoden: Die Daten von 58 konsekutiven Patienten, die eine Manschettenpneumonektomie erhalten haben wurden retrospektiv analysiert. Zum Teil wurden die Daten aus dem klinikinternen elektronischen Dokumentatiossystem erhoben, zum Teil aus den Patientenakten, die Überlebensraten wurden nach Kaplan-Meier ermittelt.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 7/2000 bis 6/2009 haben wir bei 58 Patienten eine Manschettenpneumonektomie durchgeführt.. In 53 Fällen handelte es sich um zentrale nicht-kleinzellige Bronchialcarcinome, 3 zentrale Metastasen und 2 andere Tumoren. Es handelt sich weitgehend (50/58) um erweiterte intrapericardiale Eingriffe, zum Teil in 8 Fällen mit Erweiterungen am Gefäßsystem (13,7%). Bei 12 Patienten waren Komplikatioenen aufgetreten (20,6%), die teilweise mehrfache Revisionseingriffe erforderlich machten (Empyem n= 5 (8,6%), Anastomoseninsuffizienz zu (3,4%), die mit Thoraxfenster/Thorakoplastik behandelt werden mussten. In 6 Fällen (10,3%) musste wegen respiratorischer Insuffizienz und Pneumonie nachbeatmet werden. Die 30-Tage-Letalität lag bei 3,4% ( 2 Patienten). Für alle NSCLC-Patienten (n=53) ergibt sich ein medianes Überleben von 47 Mo mit einer 5-J-Überlebensrate von 42%. Für die R0-resezierten Patienten ergibt sich eine 5-j-Überlebensrate von 43,8%. Stadienabhängig betrachtet, leben im St.II alle 4 Patienten noch, im St.IIIa ergibt sich 35% 5-J-Überlebensrate und St. IIIb 34,1% 5-J-Überlebensrate.
Schlussfolgerung: Manschettenpneumonektomien bei zentralem BC haben ein vertretbares Risiko und sind onkologisch sinnvoll bei gutem Langzeitüberleben.