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Thoraxwandstabilisierung bei Sternumosteomyelitiden
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Offene Herzoperationen werden bei zunehmend krankeren Patienten durchgeführt mit einem erhöhten Komplikationsrisiko. Infekte resultieren oftmals in Sternumosteomyelitiden und offenen Sternumdefekten. Zahlreiche Deckungsmethoden sind beschrieben worden. Die Überlegung einer Thoraxstabilisierung im Rahmen eines Infektes bei multimorbiden und wenig belastbaren Patienten führte zur Durchführung einer einfachen neuen Deckungsmethode.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden die Daten von Patienten mit Sternum- und Thoraxwanddefekten ausgewertet im Zeitraum von Januar 2006 bis September 2009. Erfasst wurden Patientenalter, Geschlecht, Defektätiologie, Nebenerkrankungen (ASA) sowie Erfolgsraten der Deckungsmethoden. Als neue Methode erfolgte eine Thoraxwandstabilisierung durch ein Vicrylband mit ergänzendem Verschiebe- bzw. Dehnungslappen.
Ergebnisse: Im Zeitraum von Januar 2006 bis September 2009 wurden 29 Patienten (12w/17m) mit Thoraxwanddefekt therapiert. Das Durchschnittsalter der multimorbiden Patienten (ASA III) war 73,1 Jahre (60–81). Die Defektdeckung erfolgte durch einen fasziokutanen Verschiebeschwenklappen (n=5), eine Pektoralislappenplastik (n=8), eine Omentumlappenplastik (n=3), eine deepithelisierte Dehnungslappenplastik (n=11) oder eine freie Lappenplastik (n=2).
Erstmals wurde ein Vircylband für diese Indikation eingesetzt als einfache Methode einer Thoraxwandstabilisierung (n=7). Die Deckung erfolgte in diesen Fällen durch eine deepithelisierte Dehnunslappenplastik (n=5), eine Verschiebeschwenklappen (n=1) oder eine Omentumlappenplastik (n=1). Die Nachuntersuchung dieser 7 Patienten ergab eine erfolgreiche und stabile Deckung (n=6) sowie in einem Fall eine Fistel im Durchschnitt 15 Monate (2–29) nach Operation.
Schlussfolgerung: Zahlreiche plastisch chirurgische Verfahren existieren zur Deckung von Thoraxwanddefekt nach Sternumosteomyelitis, die in einem Algorithmus diskutiert werden. Erstmals wird eine einfache Methode der Thoraxwandstabilisierung mit Vicrylband vorgestellt, die sich wegen der kurzen Operationszeit für wenig belastbare Patienten, bei sauberen Wundverhältnissen und Reststernum eignet.