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Überleben von Kolonkarzinompatienten nach Resektion pulmonaler und hepatischer Metastasen und Etablierung von Prognosefaktoren
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Bei ca. 40% der Patienten mit Kolonkarzinom werden im Verlauf der Erkrankung Lebermetastasen und bei bis zu 20% Lungenmetastasen diagnostiziert. Der simultane oder sequenzielle Nachweis von Metastasen in Lunge und Leber wird häufig als Zeichen eines fortgeschrittenen Tumorleidens angesehen und führt in der Regel zu einer palliativen Therapiestrategie, die eine chirurgische Resektion der Metastasen nicht vorsieht. Ziel dieser retrospektiven single-center-Studie war es, das Überleben der Patienten nach chirurgischer Resektion der Leber- und Lungenmetastasen und Faktoren, die prädiktiv für das Überleben sind, zu analysieren.
Material und Methoden: Zwischen 1987 und 2007 wurden in unserem Zentrum 543 Patienten mit pulmonalen und hepatischen Metastasen bei primärem kolorektalem Karzinom registriert. Bei 30 Patienten (20 Männer, 10 Frauen) wurden Lebermetastasen und Lungenmetastasen reseziert. Das Überleben wurde nach Kaplan-Meier bestimmt. Die multivariate Analyse wurde mittels Cox-Regressionsanalyse durchgeführt.
Ergebnisse: Bei 20 Patienten (66,6%) war eine kurative (R0) Resektion der pulmonalen und der hepatischen Metastasen möglich. Das mediane Überleben nach kurativer Resektion lag bei 67 Monaten. Das Überleben nach 1, 3, und 5 Jahren lag bei 100%, 83% und 59%. Komplikationen wurden bei 3 Patienten beobachtet (Biliom, Pleuraerguß, respiratorische Insuffizienz), die alle konservativ beherrscht wurden. Die multivariate Analyse der Patienten nach kurativer Metastasenresektion ergab, dass der präoperative ASA-Score, das initiale Tumorgrading des Kolonkarzinoms und der präoperative CEA-Wert unabhängige prognostische Faktoren für das Patientenüberleben waren.
Schlussfolgerung: Das Langzeitüberleben der Kolonkarzinompatienten nach kurativer Resektion der Leber und Lungenmetastasen bei entsprechender Selektion ist überraschend gut. Wir empfehlen daher sowohl bei simultaner als auch bei sequenzieller Metastasierung ein aggressives chirurgisches Vorgehen, sofern die Aussicht auf eine R0-Resektion besteht.