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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Kann die Verwendung beschichteten Nahtmaterials die Zahl der Narbenhernien nach medianer Laparotomie reduzieren?

Meeting Abstract

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  • Christoph Justinger - Universitätsklinik Homburg, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, und Kinderchirurgie, Homburg/Saar, Deutschland
  • Martin K. Schilling - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik f. Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Homburg/Saar, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch454

doi: 10.3205/10dgch454, urn:nbn:de:0183-10dgch4546

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Justinger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Narbenhernien gehören zu den häufigsten Spätkomplikationen nach abdominellen Eingriffen. Verschiedenste patientenspezifische aber auch chirurgisch- technische Risikofaktoren sind bekannt. Seit vielen Jahren wird die Rolle des verwendeten Fadenmaterials bei der Entstehung von Narbenhernien diskutiert. Ziel dieser Studie war es die Auftretenswahrscheinlichkeit von Narbenhernien nach medianer Laparotomie zu evaluieren. Zusätzlich wurde untersucht, ob die Verwendung Triclosan- beschichteter Nahtmaterialien zur Reduktion der Zahl der Narbenhernien führt.

Material und Methoden: In einem Zeitraum von 6 Monaten erfolgte in unserer Klinik bei 449 elektiven Operationen die Eröffnung des Abdomens via mediane Laparotomie. Der abdominelle Faszienverschluss erfolgte unter Verwendung klinischer Behandlungspfade standardisiert mittels fortlaufender durchgreifender Schlingennaht. Im ersten Zeitraum wurden hierfür unbeschichtete PDSII- Schlingennähten verwendet (n=230). Nach Umstellung des Behandlungspfades erfolgte der Verschluss mittels Triclosan- beschichteter Vicryl- Schlingennähte (n=219). Anhand von standardisierten Telefoninterviews erfassten wir die nach medianer Laparotomie aufgetretenen Narbenhernien 9–12 Monate nach erfolgtem Eingriff. Besonderes Augenmerk lag auf der Untersuchung bekannter Risikofaktoren für das Auftreten von Narbenhernien.

Ergebnisse: Von den 449 Patienten dieser Studie lebten zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung noch 280 (62,4%). Bei 29 (6,4%) Patienten konnte aus anderen Gründen keine Nachuntersuchung erfolgen. Insgesamt konnte bei 26,8% der nachuntersuchten Patienten eine Narbenhernie nach medianer Laparotomie erfasst werden. Bei der Analyse der beiden Patientengruppen konnte unter Verwendung des beschichteten Nahtmaterials kein signifikanter Unterschied der Häufigkeit von Narbenhernien nach medianer Laparotomie detektiert werden. Hier traten bei 24,8% (PDSII) bzw. 28,8% (Vicryl plus) der nachuntersuchten Patienten Narbenhernien auf. In Bezug auf sonstige Risikofaktoren für Narbenhernien stellten sich beide Patientengruppen vergleichbar dar.

Schlussfolgerung: Die Verwendung von antibakteriell beschichtetem Nahtmaterial scheint keinen Einfluss auf die Auftretenswahrscheinlichkeit von Narbenhernien nach medianer Laparotomie zu haben.