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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Chirurgische Komplikationen bei abdominellen Tumoren im Kindesalter

Meeting Abstract

  • Patrick Günther - Universitätsklinik Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Jens-Peter Schenk - Universitätsklinik Heidelberg, Pädiatrische Radiologie, Heidelberg, Deutschland
  • Philipp Romero - Universitätsklinik Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Stefan Holland-Cunz - Universitätsklinik Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch429

doi: 10.3205/10dgch429, urn:nbn:de:0183-10dgch4295

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Günther et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Komplikationsrate bei Tumoroperationen im Kindesalter wird mit bis zu 30% angegeben. Zur Reduktion der Komplikationen wird die präoperative Chemotherapie vermehrt eingesetzt. Ein weiterer Ansatz ist die Intensivierung der Operationsvorbereitung, in die computerunterstützte bildgebende Verfahren eingebunden werden. Anhand des eigenen Kollektives werden die Komplikationen und der Einfluss computerunterstützter Verfahren untersucht.

Material und Methoden: Ausgewertet wurden die Patientendaten von 1991–2007. Aufgearbeitet wurden die Tumorentitäten, die chirurgischen Interventionen und die Komplikationen. Für das Neuroblastom wurden die radiologisch definierten Risikofaktoren (SRFs) betrachtet. Die Patienten wurden unterteilt in Gruppe A und B, bei letzterer erfolgte eine intensivierte 3D-MR-OP-Planung. Ein Vergleich der Gruppen wurde durchgeführt.

Ergebnisse: Bei 123 Patienten wurden 145 Operationen durchgeführt. In 36% handelte es sich um ein Neuroblastom, in 26% um ein Nephroblastom und in 19% um Ovarialtumore. In 68% erfolgte die komplette, in 19% die partielle Tumorentfernung und in 13% eine Tumorbiopsie. Es kam zu 15 (10,3%) Komplikationen. Davon zeigten sich 11,8% in A vs. 7,7% in B (p=0,5). Für das Nephroblastom ergaben sich 27,9% vs 21,2% (p=1,0). Beim Neuroblastom traten 6 Komplikationen in A (21,4%) vs.1 in B (4,2%) auf (p=0,107). 54% der Neuroblastome wurden komplett und 33% partiell reseziert. Eine signifikante Zunahme des Komplikationsrisikos bei Anstieg der SRFs (p=0,0267) und bei den Tumorstadien 2 und 3 (p=0,016) konnte belegt werden. Komplikationen bei den partiellen Tumorresektionen (p=0,086) traten vermehrt auf.

Schlussfolgerung: Die Tumorchirurgie des Kindes birgt nicht unerhebliche Risiken in sich. Ansätze, die diese Risiken minimieren können, müssen weiterverfolgt werden. Die intensivierte OP Planung mit 3D-Visualisierung kann hierzu einen Beitrag leisten. Besonders in der Chirurgie des Neuroblastoms lassen sich Vorteile erwarten.