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Traumatische Fremdkörpereinsprengungen durch Explosionsverletzungen – operative Entfernung unter Zuhilfenahme eines Hydrochirurgie-Systems (Versajet)
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Text
Einleitung: Als Folge von Explosionsverletzungen können traumatische Tätowierungen durch intradermale pigmentierte Fremdkörpereinschlüsse resultieren. Zur Vermeidung dieser deutlich sichtbaren Fremdkörpereinsprengungen, insbesondere in der Kopf-Hals-Region, ist das vorrangige Ziel der Primärbehandlung die vollständige Entfernung der Fremdkörper. Oberflächliche Partikel können sehr einfach durch Bürsten oder eine Dermabrasio entfernt werden. Tiefergehende Läsionen sind für Plastische Chirurgen eine große Herausforderung, da sich die vollständige Fremdkörperentfernung oftmals schwierig gestaltet. Durch die Anwendung des Hydrochirurgie-Systems Versajet steht ein neuartiges Instrument zur Verfügung, mit dem eine Fremdkörperentfernung unter kontinuierlicher Spülung und Saugung erfolgen kann.
Material und Methoden: Zwischen Februar 2008 und August 2009 (16 Monate) wurden 3 Patienten die sich nach Explosionsverletzungen deutlich sichtbare Fremdkörpereinsprengungen in der Kopf-Halsregion zugezogen haben, primär mit dem Hydrochirurgie-System behandelt.
Ergebnisse: In allen Fällen gelang unter Anwendung des Hydrochirurgie-Systems eine nahezu vollständige Fremdkörperentfernung nach explosionsbedingter traumatischer Fremdkörpereinsprengung. Als schwierig gestaltete sich die Entfernung der Partikel in der Oberlidregion bei einem Patienten.
Schlussfolgerung: Im Falle von traumatischen Fremdkörpereinsprengungen nach Explosionsverletzungen steht das chirurgische Debridement, mit dem Ziel der vollständigen Entfernung im Vordergrund. Die Verwendung eines Hydrochirurgie-System bietet hierbei eine neue Option, neben der herkömmlichen Anwendung der Dermabrasio, bzw. der Bürstenbehandlung. Durch eine Frühzeitige Fremdkörper extraktion können deutlich sichtbare Fremdkörpertätowierungen vermeiden werden, Folgeeingriffe, wie z.B. Laserbehandlungen sind in der Regel nicht mehr erforderlich.