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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Anlage der Pankreatogastrostomie nach Pankreaskopfresektion: Technik mit Tabaksbeutelnaht

Meeting Abstract

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  • Jens Standop - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
  • Joanna Korczyk - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
  • Andreas Hirner - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
  • Jörg C. Kalff - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch369

doi: 10.3205/10dgch369, urn:nbn:de:0183-10dgch3696

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Standop et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Anlage der Pankreasanastomose nach Kausch-Whipple-Operation existiert eine Vielzahl von alternativen Techniken, wobei die Pankreaticojejunostomie (PJ) am weitesten verbreitet ist. Die Anastomose mit der Magenhinterwand stellt hierzu eine interessante Alternative dar, welche zunehmend in der internationalen Literatur diskutiert wird. Die Fixierung des Restpankreas kann hierbei u.a. mittels Einzelknopf-, Matratzen- oder Tabaksbeutelnaht (Filmdemo) erfolgen.

Schlussfolgerung: Die PG mit Tabaksbeutelnaht hat sich in unserer Klinik seit 20 Jahren als relativ einfache und sichere Anastomosentechnik erwiesen. Die Anastomose kann auch nach einer Pylorus-erhaltenden Kopfresektion, dann mit einer zusätzlichen ventralen Gastrotomie, durchgeführt werden. Die Fixierung mittels Tabaksbeutelnaht ist hierbei unseres Erachtens schneller und technisch einfacher durchführbar, als die Verwendung von Einzelknopfnähten, und es kann hierbei nicht zu einem Durchschneiden der Pankreaskapsel durch unkorrekte Stichführung oder zu starkes Anziehen der Knoten mit resultierender Fistelung kommen.

Metaanalysen zum Vergleich PJ vs. PG zeigen vergleichbare Ergebnisse für beide Techniken. Trotzdem bietet die PG aber eine Reihe von Vorteilen: neben der engen topographischen Beziehung zwischen dem Pankreasstumpf und der Magenhinterwand und dem geringeren Ischämierisiko der Anastomosenregion, bedingt durch die gute Magenperfusion, ist die anastomosenferne Aktivierung proteolytischer Enzyme zu nennen. Weiterhin kann es zu keinem „kinking“ bzw. Abknicken der drainierenden Dünndarmschlinge mit nachfolgender Stase und intraluminaler Druckerhöhung im Anastomosenbereich kommen. Eine intragastrale Druckentlastung zur Anastomosenprotektion ist andererseits mühelos mit einer Magensonde zu erzielen. Einer der größten Vorteile der PG liegt aber unseres Erachtens in der problemlosen endoskopischen Zugänglichkeit der Anastomosenregion. Neben der visuellen Kontrolle bietet sich so auch die Möglichkeit zur gastroskopischen Blutstillung einer relevanten Anastomosenblutung (Abbildung 1 [Abb. 1]), welche bei der in der Regel endoskopisch nicht zugänglichen PJ die operative Revision erforderlich machen würde.