Artikel
Indikationsspektrum und perioperatives Management bei iv-Portsystemexplantation
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Ziel: Zu untersuchen i) Gründe & Komplikationen einer iv-Portexplantation, ii) eine spezifische Therapieoption (Taurolingabe via iv-Port) bei iv-Portinfektion in einer Pilotstudie hinsichtlich Machbarkeit & Wirksamkeit zur Explantationsvermeidung.
Material und Methoden: Mittels prospektiv-unizentrischer Beobachtungsstudie (konsekutive Patienten, definierter Zeitraum) wurden neben patienten- & interventionsspezifischen Charakteristika: 1. Das Ursachenspektrum der iv- Portexplantation eruiert; 2. bei einer ausgewählten Gruppe aufeinanderfolgender Fälle mit mikrobiologisch detektierter iv-Portinfektion eine iv-Port-erhaltende, endoluminal-antiseptische Lokaltherapie (Anwenderbeobachtung) untersucht (Schema: 2x5,0ml Taurolin 2,0%/d für 3d) & einer vergleichenden mikrobiologischen Erregerdetektion post applicationem (Blutkultur vs. iv-Portkatheter) gegenübergestellt.
Ergebnisse: Von 2002-2005 wurden 1.588 iv-Portsysteme implantiert. 1.117 Patienten (69 Frauen / 48 Männer; Geschlechtsverhältnis: 1,44:1) wurden mit einer Komplikation & indizierter iv-Portexplantation eruiert (häufigste Ursache: iv-Portinfektion mit 40%). 2. Davon wurden 10 Patienten mit Taurolin therapiert: Bei 8/10 Patienten (Erfolgsrate: 80%) konnte durch Taurolin eine iv-Portinfektion erfolgreich behandelt & eine iv-Portentfernung bei guter Tolerabilität vermieden werden.
Schlussfolgerung: Es lag ein breites Indikationsspektrum zur iv-Portexplantation vor, deren ätiologische Eingrenzung essenziell für die Prävention von Langzeitkonsequenzen ist. Eine iv-Portinfektion als Hauptursache für die Explantation kann unter klinischer & mikrobiologischer Kontrolle in ausgewählten Fällen durch Taurolin effektiv behandelt werden, um die bisher zwingend erscheinende iv-Portentfernung zu umgehen. Eine weiterführende systematische Fallserie mit repräsentativen kurz- bis mittelfristigen, fallspezifischen Verlaufskontrollen ist jedoch empfehlenswert