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Untersuchung zum Lgr5, CD133 und ABCB5-Nachweis im Blut als Indikator der Dissemination zirkulierender Tumorstammzellen in Patienten mit kolorektalem Karzinom
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Ausgelöst durch die aktuell kontrovers geführte Diskussion um die Frage der Tumorzelldissemination durch nodale und nicht-nodale Metastasierungsvorgänge eines Tumorgeschehens wurde die Frage sinnvoller darauf hinweisender Marker zur Klärung dieser Hypothese als auch der Frage disseminierter Tumorstammzellen für Patienten mit kolorektalem Karzinom (CRC) gestellt.
Material und Methoden: Insgesamt wurden 117 Patienten mit gesichertem CRC und ≥60-monatiger Nachbeobachtung untersucht. Klinikopathologische Daten wurden auf ihren Einfluss zum tumorbedingten Überleben und die rezidivfreie Zeit analysiert (Kaplan-Meier, Chi-Quadrat-Mehrfeldertest). Die Patientenseren wurde mittels nested und quantitativer Real-Time PCR auf die Expression für CK20, CD133, Lgr5 und ABCB5 hin analysiert und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Stadienunabhängig war in 46,2% der Fälle (n=54/117) CK20 im peripheren Blut nachweisbar, wobei bereits knapp die Hälfte der Patienten früher Tumorstadien (UICC I: 45,7%, n=16/19) davon betroffen waren. Signifikante Expressionsprofile für CD133, Lgr5 und ABCB5 als Hinweis für ebenso zirkulierende Tumorstammzellen (UICC I-III) fanden sich in der qRT-PCR. Signifikante Stadienabhängigkeiten waren nicht nachweisbar, ein direkter Einfluss auf das tumorbedingte Überleben und die rezidivfreie Zeit wie für die Tumorausbreitung und den Nodal-Status ergaben sich nicht.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf eine Tumorzelldissemination bereits in frühen Stadien eines CRCs auch ohne vorliegende nodale Absiedelung hin. Interessanterweise finden sich Evidenzen dafür, dass sich darunter Tumorstammzellen befinden, die aufgrund ihrer pluripotenten Eigenschaften wegbereitend für eine Fernmetastasierung sein können.