Artikel
Obstruierendes Blutkoagel in der Jejunojejunostomie nach laparoskopischem Magenbypass
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Staplernahtreihenblutung nach laparoskopischem Magenbypass ist eine bekannte Frühkomplikation. In unserer Klinik wurden seit dem Jahr 2000 über 250 distale Magenbypass Operationen sowie über 50 Redo Operationen laparoskopisch durchgeführt. Klammernahtblutungen traten in 4 Fällen auf. Wir schildern unseren ersten Fall einer intraluminalen Blutung mit obstuierendem Koagelpropf im Bereich der Jejunojejunostomie und konsekutivem Ileus.
Material und Methoden: 32 jähriger Patient bei St.n. laparoskopischem Magenbanding und Gewichtsrebound kommt zum Redo-Magenbypass.14 Stunden postoperativ Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen und Kaltschweissigkeit ohne relevanten Hb Abfall. Fehlende Passage im Gastrografinschluck. Entscheid zur notfallmässigen laparoskopischen Revision.
Ergebnisse: Die diagnostische Laparoskopie zeigt eine Dilatation des alimentären und enzymatischen Schenkels sowie des Restmagens proximal der Jejunojejunostomie. Initialer Entscheid zu einer diagnostischen Gastrotomie mit Entleerung blutig enzymatischen Sekrets. Aufgrund des mittlerweile eindeutigen Hb Abfalls und proximalen Dilatation im Bereich der Jejunojejunostomie mussten wir von einer massiven endoluminalen Blutung ausgehen, so dass eine Laparotomie erfolgte. Eröffnung der Jejunojejunostomie. Es zeigte sich ein obstruierender Koagelpropf bedingt durch eine Blutung aus der Staplernahtreihe. Eine Blutstillung mittels Kauterisierung und Übernähung erfolgte, zusätzlich wurde eine Koagelextraktion von ca. 1.5 l manuell durchgeführt.
Schlussfolgerung: Die seltene Koagelpropfbildung nach lap. Magenbypass im Bereich der Jejunojejunostomie mit Aufstau biliopankreatisch und alimentär führte via Druck auf den Magenpouch zum mechanischen Passagehindernis. Eine postoperativ auftretende Tachykardie mit Erbrechen und Passagestörung sollte immer an eine mögliche Staplernahtblutung denken lassen und eine frühe Reoperation in Erwägung gezogen werden.