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Pro-inflammatorische Zytokine verstärken die immunsuppressiven Eigenschaften von Mesenchymalen Stammzellen
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Mesenchymale Stammzellen (MSC) verfügen über ein immunsuppressives Potential, das sowohl in vitro als auch in vivo nachgewiesen wurde. Damit sind die MSC eine vielversprechende Zellpopulation für eine Immuntherapie bei der soliden Organtransplantation. Für diesen innovativen Schritt ist jedoch ein umfassendes Grundverständnis der MSC Wirkung in Abhängigkeit des umgebenden Mikromillieus notwendig. Hier analysierten wir im Detail den Einfluss pro- und anti-inflammatorischer Zytokine auf die immunsuppressorische Funktion sowie das Migrationsverhalten, um die MSC für eine mögliche klinische Anwendung zu optimieren.
Material und Methoden: CFSE gefärbte Lymphozyten wurden allogen oder mit einem Mitogen (Concanavalin A) stimuliert und deren Proliferation durchflusszytometrisch gemessen. Mit Zytokinen vorbehandelte syngene und allogene MSC wurden als Modulatoren eingesetzt. Zudem wurden die MSC in sog. migration assays analysiert.
Ergebnisse: Mit pro-inflammatorischen Zytokinen (IFNγ, TNFα) vorbehandelte MSC zeigten eine deutlich gesteigerte Fähigkeit die Proliferation von Lymphozyten zu unterdrücken gleichzeitig migrierten sie deutlich weniger im Vergleich zu unbehandelten MSC oder mit anti-inflammatorischen Zytokinen (IL-10) behandelten MSC. Die Behandlung mit anti-inflammatorischen Zytokinen zeigte keinen (IL-4) oder sogar einen steigernden Effekt (IL-10) auf die Lymphozytenproliferation.
Schlussfolgerung: Mit pro-inflammatorischen Zytokinen behandelte MSC stellen eine potente Zellpopulation für die immunsuppressive Therapie dar. Gleichzeitig sind diese Zellen chemotaktisch inaktiv. Dies macht möglicherweise eine gezielte lokale Applikation möglich. Im Hinblick auf eine klinische Anwendung in der Organtransplantation muss nun in in vivo Transplantationsmodellen evaluiert werden, welche Applikationsstrategie für diese Zellen optimal geeignet ist.