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Die funktionelle Bedeutung der laparoskopischen Sleeve-Gastrektomie für den unteren Ösophagussphinkter
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Patienten mit einer Adipositas III.° (BMI >40 kg/m²) leiden vermehrt an gastro-ösophagealer Refluxerkrankung (GERD). Die laparoskopische Sleeve-Gastrektomie (LSG) ist eine etablierte bariatrische Operationsmethode, deren Bedeutung für die Funktion des unteren Ösophagussphinkters bisher wenig untersucht wurde.
Material und Methoden: Das Studienkollektiv bestand aus drei Gruppen. In Gruppe I wurden 14 normalgewichtige Gesunde zusammengefasst. In Gruppe II wurden 20 adipöse Patienten prae- und postoperativ nach einem Monat und in Gruppe III 20 Patienten prae- und postoperativ nach 15 Monaten gemessen. Der mediane BMI in den Gruppen II und III betrug 49,75 kg/m².
Als Funktionsuntersuchungen wurden die stationäre, wasserperfundierte Ösophagusmanometrie und die ambulante 24h pH-Metrie des Ösophagus und Magens durchgeführt. Alle Patienten erhielten präoperativ zusätzlich eine Gastroskopie. Die Daten wurden statistisch mit dem SPS-System für Windows analysiert. Ein Signifikanzniveau von 0.05 wurde als statistisch relevant festgelegt.
Ergebnisse: Der Median des unteren Ösophagussphinkterdruckes (UÖSD) war präoperativ in beiden adipösen Patientengruppen II und III signifikant (p<0.0001) von der Gruppe I (UÖSD 20.5mmHg) unterschieden (UÖSD Gruppe I: 8mmHg; Gruppe II: 11mmHg). Postoperativ stiegen die medianen UÖSD-Werte signifikant in den Gruppen II und III (p<0.0001) und waren statistisch postoperativ in Gruppe II und in Gruppe III nicht mehr von der Kontrollgruppe unterschieden (Gruppe II: 24mmHg; Gruppe III: 21mmHg).
In der Subgruppe der adipösen Patienten mit präoperativer Refluxerkrankung zeigte sich bei 45% der Fälle postoperativ ein normwertiger DeMeester-Score. Die Gruppe von Adipösen ohne präoperativen GERD zeigte keine postoperative Veränderung des DeMeester-Scores.
Schlussfolgerung: Die LSG steigert statistisch signifikant den unteren Ösophagussphinkterdruck. Als mögliche Ursache wird von uns die Straffung des gastro-ösophagealen Überganges im Sinne eines „Collis Belsey-Effektes“ diskutiert.