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Serumadipokine colorektaler Tumorpatienten und morbid adipöser Patienten
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Weißes Fettgewebe wird zunehmend als endokrines Organ wahrgenommen, welches Adipokine sezerniert. Diese regulieren eine Vielzahl von metabolischen Prozessen. Weiterhin ist die morbide Adipositas ein Risikofaktor für eine Vielzahl von Malignomen.
Material und Methoden: Es wurden die Adipokine Leptin, Adiponektin, Resistin, Tumornekrosefaktor alpha (TNF-a), Monocyte chemotactic protein-1 (MCP-1), Plasminogen Activator Inhibitor-1 (PAI-1) und die Interleukine (IL) 1a, 1b, 6 und 8 bei 72 Patienten bestimmt, die an colorektalen Tumoren operiert wurden. Diese wurden mit den Adipokinen von 37 morbid adipösen Patienten sowie 60 gesunden Blutspendern (Kontrollgruppe) verglichen.
Ergebnisse: PAI-1, MCP-1 und IL 1a waren in der Gruppe der colorektalen Tumoren zur Kontrollgruppe signifikant erhöht, IL 1b und IL 8 waren erniedrigt. Geschlechtsspezifisch war das Leptin in der Gruppe der colorektalen Tumoren zur Kontrollgruppe signifikant erniedrigt. Adiponektin war in der Gruppe der Adipösen erniedrigt und Leptin erhöht. Weiterhin war bei morbider Adipositas PAI-1, MCP-1 und die Interleukine 1a und 6 erhöhte, IL 1b zur Kontrollgruppe erniedrigt.
Schlussfolgerung: Wie bei Malignompatienten sind auch bei morbid Adipösen vermutlich wegen der chronischen Entzündung im Fettgewebe die proinflammatorischen Adipokine PAI-1, MCP-1 und IL-1a erhöht, IL 1b und IL8 erniedrigt. Dies kann die gesteigerte Malignomrate bei morbider Adipositas erklären.