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Dynamische MRT Untersuchungen zur Verlaufskontrolle nach Operation bei Chiari-I-Malformation
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Die kausale Therapie der Chiari-I-Malformation ist die Beseitigung der Behinderung des Liquorflusses im Bereich des Foramen magnums. Der Liquorfluss kann mit dynamischen Phasen-Kontrast MRT-Untersuchungen dargestellt werden.
Material und Methoden: Bei 22 operierten Patienten mit Chiari-I-Malformation wurde mittels der Phasen-Kontrast-MRT das gesamte Nervensystem vor der Operation und durchschnittlich ein Jahr (Durchschnitt 12 Monate, Median 12 Monate, Spannweite 3-33 Monate) nach der Operation untersucht. Hierbei wurde neben der dynamischen Untersuchung auch die absolute Flussgeschwindigkeit bestimmt. Zusätzlich wurde die Ausdehnung der Syringomyelie und der Tonsillentiefstand im Verlauf bestimmt.
Ergebnisse: Bei diesen operierten Patienten betrug der Abstand der Tonsille zur Basis von HWK 2 präoperativ im Durchschnitt 1,7 cm (Median 2,0 cm, Spannweite -0,4 – 3,2 cm) und postoperativ im Durchschnitt 2,4 cm (Median 2,4 cm, Spannweite 0,7 – 4,0 cm), was einer durchschnittlichen postoperative Aszension von 0,7 cm (Median 0,7 cm, Spannweite -0,1 – 2,0 cm) entspricht. Dies ist hoch signifikant (p < 0,00005). Der durchschnittliche ap-Durchmesserquotient hat von 0,67 (Median 0,69, Spannweite 0,17 – 1,00) auf 0,2 (Median 0,17, Spannweite 0,00 – 0,57) abgenommen, was einer durchschnittlichen Abnahme von 0,47 (Median 0,46, Spannweite 0,00 – 0,92) entspricht und hoch signifikant (p < 0,00005) ist.Die Veränderung der Pulsation ist im Bereich der (vergrößerten) Zisterne hoch signifikant (p = 0,0005). Daneben nimmt die maximale und minimale Geschwindigkeit, also die Amplitude der Pulsation, im Bereich der maximalen Ausdehnung der Syringomyelie deutlich zu. Bezeichnender Weise ist die Veränderung der Pulsation bei diesen Patienten im Subarachnoidalraum in allen Wirbelsäulenabschnitten signifikant, nicht jedoch in der Syrinx selbst und nicht im Zentralkanal. Bei 2 Patienten war die Pulsation in der neuen Zisterne postoperativ nicht verbessert. Bei beiden war der klinische Verlauf auch nicht zufrieden stellend, weshalb diese erneut operiert werden mussten.
Schlussfolgerung: Die Liquorpulsationsdarstellung ist eine gute Methode zur Kontrolle des operativen Ergebnisses. Andererseits stellen die Ergebnisse dieser Untersuchung aktuelle Theorien zur Genese der Syringomyelie in Frage.