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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Einfluss der Operativen Therapie auf die Gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQL) bei Morbus Crohn

Meeting Abstract

  • R. Schmädecker - Chirurgische Klinik I, CBF, Charité, Berlin
  • A. J. Kroesen - Abteilung. für Allgemein-, Viszeral-. und Unfallchirurgie. Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH. Köln
  • J. P. Ritz - Chirurgische Klinik I, CBF, Charité, Berlin
  • H. J. Buhr - Chirurgische Klinik I, CBF, Charité, Berlin
  • corresponding author N. Slavova - Chirurgische Klinik I, CBF, Charité, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11227

doi: 10.3205/09dgch659, urn:nbn:de:0183-09dgch6598

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Schmädecker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung die einen starken Einfluss auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten haben kann. Durch medikamentöse und chirurgische Therapie wird versucht, die Symptome und Komplikationen der Erkrankung zurückzudrängen und die Lebensqualität der Pat. zu verbessern. Zur Beurteilung des operativen Ergebnisses ist es wesentlich zu untersuchen, welche Auswirkung eine operative Therapie auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität (Health Related Quality of Life, HRQL) hat. Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss einer chirurgischen Therapie bei Patienten mit intestinalem Crohn-Befall zu evaluieren.

Material und Methoden: Es wurden 73 Patienten mit M.Crohn und intestinalem Befall von 2000 bis 2007 mit Hilfe einer prospektiven Datendokumentation erfasst. Bei 50 Patienten mit M.Crohn nach abdomineller Chirurgie wurde sequentiell retrospektiv 1 Jahr, 2 Jahre und 5 Jahre postoperativ Evaluation durchgeführt. Zusätzlich wurde eine prospektive Patientengruppe (n=23) gebildet, die präoperativ und 3 Monaten postoperativ evaluiert wurde. Die Studie wurde mittels eines spezifischen Fragebogens für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (IBDQ-D) und einen generischen Fragebogen (EuroQoL) durchgeführt. Ergänzend wurde die CACP-Kontinenz-Score erhoben. Die Daten wurden statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Unmittelbar nach Operation (3 Monate) war die HRQL der Patienten (N=23) signifikant verbessert im Vergleich zu den präoperativen Werten (HRQL Mittelwert=160 präoperativ). Der postoperative Mittelwert betrug 194, vergleichbar mit Werten aus der gesunden Normalbevölkerung (Mittelwert Gesunde=224). Im 1 postoperativen Jahr sinkt der HRQL-Mittelwert auf 180 (N=13), im 2 postoperativen Jahr sinkt die ermittelte Lebensqualität bereits auf 170(N=22). 5 Jahre nach der operative Therapie (N=14) beträgt der HRQL nur noch 166. Die Patienten, deren Operation länger zurücklag, zeigten signifikant schlechtere Werte als die Normalbevölkerung.

Schlussfolgerung: Die HRQL unmittelbar im Anschluss nach Operation bei Morbus Crohn ist als Ausdruck der Remission deutlich verbessert im Vergleich zum präoperativen Status. Patienten, deren Operation länger zurückliegt haben eine deutlich schlechtere HRQL als die Normalbevölkerung, vereinbar mit dem charakteristischen chronisch-rezidivierenden Verlauf von Morbus Crohn.