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Die Bedeutung einer erhaltenen Pankreasfunktion auf die Überlebensrate nach kombinierter Pankreas-Nieren-Transplantation
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Bereits in der Vergangenheit konnte gezeigt werden, dass auch nach einer Nierentransplantation Typ I-Diabetiker eine deutlich geminderte Lebenserwartung haben. Wir untersuchten, inwiefern eine adäquate Pankreastransplantatfunktion protektiv wirken kann.
Material und Methoden: Von Juni 1994 bis zum Dezember 2001 wurden 227 Pankreas-Nierentransplantationen in unserem Zentrum durchgeführt. Nach Ausschluss von Mehrfachtransplantationen und Transplantationen bei Typ II-Diabetikern wurden 191 Pankreas-Nieren-Transplantationen jeweils vom Zeitpunkt der Transplantation bis zum 1. Januar 2008 analysiert. Aus diesem Kollektiv wurden weiterhin 41 Matched Pairs gebildet, welche bei definierten Kriterien hohe Kongruenz aufwiesen. Die Patientengruppen wurden hinsichtlich Gesamtüberleben sowie diabetischer Spätkomplikationen (arterielle Hypertonie, KHK, pAVK, diabetische Retinopathie, diabetische Polyneuropathie und Uropathologien) untersucht.
Ergebnisse: Wir hatten eine durchschnittliche Nachbeobachtungszeit von 104,5 Monaten bei einer Spannweite von 164 Monaten. Im Gesamtkollektiv zeigte sich nach Auswertung folgende Konstellation (Überlebenszeiten in Mon.): s. Tabelle 1 [Tab. 1]. Für p < 0,1 zeigte sich in beiden Auswertungen ein signifikant besseres Überleben für die Gruppe mit erhaltener Pankreasfunktion im t-Test.Bezüglich der diabetischen Komplikationen zeigten die untersuchten Parameter bei Patienten mit postoperativer Normoglykämie eine signifikant geringere Tendenz zur Progression bzw. zum Neuauftreten auf als die Vergleichsgruppe mit voller postoperativer Organfunktion.
Schlussfolgerung: Die Normoglykämie durch ein funktionierendes Pankreas-Transplantat führt im langjährigen Verlauf zu deutlich höheren Überlebensraten und einer Abschwächung in der Ausbildung des diabetischen Spätsyndroms.