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Orthotope Lebertransplantation, eine Therapieoption bei ausgewählten Patienten mit neuroendokrinem Tumor?
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Wir berichten über eine 42-jährige Patientin mit einem hepatisch metastasiertem neuroendokrinem Tumor (NET). Die durchgeführte Diagnostik ergab den Befund eines abdominellen Tumors im Bereich des Pankreaskopfes sowie fokale Läsionen der Leber.
Material und Methoden: Aufgrund der ausgeprägten Beschwerdesymptomatik der Patientin durch die Tumormassen, wurde bei gastroskopisch nachgewiesener Magenausgangsstenose eine Gastroenterostomie durchgeführt. Bei rezidivierender Symptomatik und mit der Aussicht auf eine kurative Therapieoption stellte sich die Patientin unserer Klinik vor. Die Patientin erfüllte die erweiterten Kriterien für eine Lebertransplantation bei NET, wie z.B. Ki67 <5% als Prognosemarker und einem ausgeprägten metastatischen Befall der Leber.
Ergebnisse: Nach Allokation eines geeigneten Spendeorgans wurde eine orthotope Lebertransplantation(OLT) und im selben Eingriff eine Pankreaskopfresektion nach Kausch-Whipple durchgeführt. Der histologische Befund der explantierten Leber zeigte multiple Metastasen eines hoch differenzierten NET. Das Pankreaskopfresektat wies einen im Durchmesser 4 cm großen Tumor auf (Tumorausdehnung: pT3, N0, M1(hepatisch). In der Nachsorge zeigte sich sowohl morphologisch als auch vom Rezeptorstatus kein Anhalt für ein Rezidiv des Tumors. Das drei Monate postoperativ bestimmte Chromogranin A lag im Referenzbereich.
Schlussfolgerung: Aufgrund der geringen Heilungschancen der Erkrankung stellt die Lebertransplantation bei günstiger Tumorbiologie durchaus eine Therapieoption dar.