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Wiederholte 2x Anti-CEA-Radioimmuntherapie mit 131I-Labetuzumab (Phase-II Studie) verlängert das progressionsfreie Überleben (PFS) nach R0-Resektion kolorektaler Lebermetastasen (CRC-LM)
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe (R0-Resektion +/- postoperative Chemotherapie (CTx)) zeigten die Patienten mit einer einmaligen Anti-CEA-Radioimmuntherapie mit 40–60 mCi/m2 131I-Labetuzumab (humanisierter monoklonaler Ak gegen CEA; Immunomedics, Inc., Morris Plains, NJ, USA) nach R0-Resektion kolorektaler Lebermetastasen (CRC-LM) ein signifikant besseres medianes Gesamtüberleben (OS) und eine gesteigerte 5-J-ÜL-Rate (51% vs. 7%, [1]). In der aktuellen Phase-II Studie sollten die Toxizität und Effizienz (PFS und OS) bei Patienten nach R0-Resektion CRC-LM evaluiert werden, die zweimalig eine RAIT mit 40–50 mCI/m2 131I-Labetuzumab erhielten.
Material und Methoden: Vor der RAIT wurden 42 konsekutive Patienten (Alter: 63,4+/-8,5 J; 16x Rektumkarzinom, 25x Kolonkarzinom; 22x syn- und 20x metachrone CRC-LM; 23x präoperative CTx zum Downsizing der CRC-LM) wurden mittels CT/MRT und FDG-PET nach R0-Resektion der initial ausgedehnten CRC-LM untersucht. Unter Berücksichtigung etablierter Prognose/Risiko-Scores (Nordlinger, Fong- und Gayowski-Score) wurde bei > 83% der Patienten ein mittleres bis stark erhöhtes Rezidiv-Risiko innerhalb der ersten 2 Jahre R0-Resektion der CRC-LM postuliert. Beim Staging ließen sich bei 23 Patienten keinerlei malignomverdächtigen Läsionen nachweisen („adjuvante“ Situation); bei 19 Patienten wurden suspekte Läsionen als potentiell residuelle oder neu aufgetretene Malignommanifestationen gewertet („non-adjuvant“). Alle Patienten erhielten 1x 40–50 mCi/m2 131I-Labetuzumab. Bei 31 Patienten wurde nach komplettem Restaging (CT/MRT, FDG-PET) die zweite RAIT appliziert.
Ergebnisse: 11/42 (26%) Patienten entwickelten eine Hämatotoxizität WHO Grad IV (Leukozyten u./o. Thrombozyten). Nach der zweiten Applikation der RAIT zeigte sich keine kumulative Toxizität. Eine komplette Knochenmarkregeneration trat in allen Fällen ein. Die Compliance der Patienten betrug 100%. Während eines Beobachtungszeitraumes von 43 Monaten zeigte sich bei den „adjuvanten“ Patienten ein deutlich besseres medianes PFS (28 Monate) gegenüber den „non-adjuvanten“ Patienten (DFS: 6 Monate, p=0,005). Die OS-Rate (Logrank) beträgt gegenwärtig 78% („adjuvant“) gegenüber 53% („non-adjuvant“).
Schlussfolgerung: Die wiederholte RAIT mit 40–50 mCi/m2 131I-Labetuzumab ist sicher, das Nebenwirkungsprofil akzeptabel und die Compliance hoch. Die bisher ermutigenden PFS- und OS-Daten sind Basis für die Initiierung der ARC-08 Studie, einer prospektiv randomisierten, multizentrischen Phase-IIb Studie. Diese Studie prüft den Stellenwert der 2x RAIT versus 1xRAIT+CTx versus alleiniger CTx.
Literatur
- 1.
- Liersch T, Meller J, Bittrich M, Kulle B, Becker H, Goldenberg DM. Update of carcinoembryonic antigen radioimmunotherapy with (131)I-labetuzumab after salvage resection of colorectal liver metastases: comparison of outcome to a contemporaneous control group. Ann Surg Oncol. 2007;14(9):2577-90. DOI: 10.1245/s10434-006-9328-x