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Möglichkeiten und Grenzen von GIST-Risikoklassifikationen
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Die Risikoeinschätzung von Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) erfolgt consensus-gemäß nach Fletcher et al. (2002) in Abhängigkeit von Mitoserate und Tumorgröße sowie damit konkurrierend unter zusätzlicher Berücksichtigung der Tumorlokalisation (Miettinen et al. 2006, Hornick et al. 2007). Ziel unserer Studie war die Evaluation klinischer und prognostischer Daten von GIST-Patienten mit Fokus auf die Verlässlichkeit dieser Risikoklassifikationen.
Material und Methoden: 510 GIST-Patienten (260f/250m, mittleres Alter 63,76a [15;94]) wurden in 12 Zentren chirurgisch behandelt. Es erfolgte die Klassifikation nach Fletcher (2002), nach Miettinen (2006) sowie nach Hornick (2007). Die Erfassung von Klinik und Diagnostik erfolgte auf Grundlage der Aktendaten retrospektiv. Das Outcome der Patienten wurde prospektiv erfasst.
Ergebnisse: 62% Magen, 29% Dünndarm, 1% Ösophagus, 5% colon sigmoideum, 3% andere. Bei 33% der Patienten fand sich coincident eine maligne Zweitneoplasie. 28% der Patienten entwickelten ein Tumorrezidiv bzw. Metastasen. Bei einem mittleren Nachbeobachtungs-Intervall von 4,53a [0,94; 12,92] betrug die 1-, 3-, und 5-Jahres-DSS bzw. -DFS - (Disease specific survival rate bzw. -Desease free survival rate-) 92%, 90% und 87% (DSS) bzw. 85%, 80% und 76% (DFS). Alle drei Risikoabschätzungsklassifikationen differenzieren signifikant zwischen „high-risk“ und „non-high-risk“ GIST (p < 0,001, log-rank). High-risk-GIST-Patienten haben ein 15-fach höheres Risiko für die Entwicklung eines Tumorrezidivs oder von Metastasen (p=0,009). Dennoch ein Drittel der high-risk GIST-Patienten zeigen eine mehr als fünfjährige DSS und DFS.
Schlussfolgerung: Alle drei Risikoklassifikationen eignen sich zur Abschätzung des Malignitätspotentials von GIST. Zur weiteren Differenzierung der high-risk GIST-Patienten, z.B in “very high-risk“ GIST sind zusätzlich differenzierende Parameter notwendig.