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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Leberresektion bei einem 11 Monate alten Säugling mit Hepatoblastom durch Radiofrequenzenergie in Verbindung mit Kochsalzlösung – Beschreibung einer neuen Technik zur Leberresektion in der Kinderchirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author R. Riediger - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • R. R. Wessalowski - Klinik für Pädiatrische Onkologie, Universitätsklinikum Düsseldorf der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • E. Boelke - Klinik für Strahlentherapie und radiologische Onkologie, Universitätsklinikum Düsseldorf der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • W.T. Knoefel - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • M. Peiper - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11168

doi: 10.3205/09dgch494, urn:nbn:de:0183-09dgch4946

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Riediger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In den letzten Jahrzehnten hat die Sicherheit großer abdominalchirurgischer Eingriffe insbesondere bei Leberresektionen erheblich zugenommen. In der Leberchirurgie ist dies neben Verbesserungen im Bereich der Anästhesie und in der perioperativen Versorgung auch neuen Resektionstechniken mit reduziertem Blutverlust und verminderten postoperativen Galleleckagen zu verdanken. Die mit Kochsalzlösung kombinierte Radiofrequenzenergie ist in der Leberchirurgie bei Erwachsenen eine bekannte und sichere Resektionstechnik, welche hauptsächlich in den USA etabliert ist. In der Kinderchirurgie ist unseres Wissens bislang keine Anwendung dieser Technik beschrieben worden.

Material und Methoden: Bei dieser Technik wird Radiofrequenzenergie aus einem standardmäßigen elektrochirurgischen Generator über Kochsalzlösung auf das Gewebe transferiert. Somit kommt es vor der Parenchymdissektion zur einer Koagulation von Parenchym, Blutgefässen und Gallengängen. Wir haben mit dieser Technik mittels Dissecting Sealer DS 3.0 (TissueLink Medical Inc., Dover, NH) bei einem 11 Monate alten Säugling mit Hepatoblastom Stadium III nach Induktionschemotherapie (gemäß HB99 Protokoll) eine atypische Segment 5/6 Resektion durchgeführt.

Ergebnisse: Der Eingriff verlief komplikationslos mit minimalem Blutverlust (15 ml) und sofortiger postoperativer Extubation. Die Operationsdauer betrug insgesamt 120 Min. (incl. 45 Min. Wartezeit auf den Schnellschnitt). Die postoperative Histologie ergab ein R0 resiziertes Hepatoblastom und bestätigte die klinische Diagnose. Das präoperativ massiv erhöhte AFP (8.561 µg/l) war postoperativ normwertig (28,2 µg/l). Der Patient konnte mit guter Leberfunktion und primärer Wundheilung am 11. postoperativen Tag nach Hause entlassen werden.

Schlussfolgerung: Wir konnten somit beispielhaft zeigen, dass dieses Resektionsverfahren auch bei Säuglingen bzw. Kindern eine sichere und schnelle Technik zur Leberresektion darstellt.