Artikel
Dexamethason reduziert die Rezdidivtumorgröße und die Metastasierung nach Primärtumorresektion im murinen Pankreaskarzinommodell
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Solide Tumore wie das Pankreasadenokarzinom sind häufig mit ausgedehnten peritumoralen Entzündungsprozessen vergesellschaftet, die u.a. das Wachstum des Primärtumors als auch die Metastasierung beeinflussen. Die einzige Möglichkeit einer Kuration beim PDAC besteht in der radikalen chirurgischen Resektion, welche allerdings selbst einen starken Entzündungsreiz induziert. Glukokortikoide haben eine breite antiinflammatorische Wirkung, die über eine Vielzahl von Signalkaskaden erzielt wird, wobei der exakte Wirkmechanismus bislang allerdings noch nicht eindeutig geklärt ist.
Material und Methoden: Der Einfluß von Dexamethason, einem synthetischen Glucocorticoid, auf die Zellproliferation humaner Pankreaskarzinomzellen (BxPC3, Colo357, PancTuI) sowie deren IL-8 Sekretion wurde mittels Zellzählung und ELISA getestet. Die NFkappaB-Aktivität von PancTu1 Zellen wurde mittels „electrophoretic mobility shift assay“ (EMSA) untersucht, das Invasionsverhalten anhand eines Fibroblasten basierten Invasionsassays. In einem Pankreaskarzinom-Resektionsmodell an Mäusen wurde nach 10 Tage nach orthotoper Inokulation von PancTu1 Zellen eine Relaparotomie mit subtotaler Pankreatektomie durchgeführt und die Tiere für 4 Wochen mit Dexamethason therapiert. Anschließend erfolgte die Bestimmung der Rezidivtumorgröße sowie der Leber- und Milzmetastasen.
Ergebnisse: In vitro hatte Dexamethason keinen Einfluss auf das Zellwachstum, inhibierte jedoch signifikant die NFkappaB Aktivität sowie die Invasionsfähigkeit der Tumorzellen. In vivo konnte eine signifikante Reduzierung der Rezidivtumorgröße sowie der Metastasenanzahl beobachtet werden.
Schlussfolgerung: Dexamethason hat einen starken Einfluß auf den malignen Phänotyp von humanen Pankreasadenokarzinomzellen in Hinblick auf die Invasionsfähigkeit und die Synthese pro-inflammatorischer Zytokine. Dies wird in vivo deutlich anhand der reduzierten Metastasierungsrate und Rezidivtumorrgöße. Daher könnte eine breite antiinflammatorische Therapie ein interessanter Therapieansatz in einem adjuvanten Therapiekonzept nach onkologischer Pankreasresektion darstellen.