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Einfluss der chirurgischen Spezialisierung auf das postoperative Ergebnis bei kolo-rektalen Notfalloperationen
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Der positive Einfluss der Spezialisierung zum kolo-rektalen Chirurgen auf die postoperative Morbidität und Mortalität bei geplanten Eingriffen konnte in Studien deutlich gezeigt werden. Wir untersuchen den Faktor "Spezialisierung zum kolo-rektalen Chirurg" in einer retrospektiven Studie bei colo-rektalen Notfalleingriffen an unserer Institution.
Material und Methoden: Im Zeitraum 1993–2006 mussten sich 1.046 Patienten einer kolo-rektalen Notfalloperation mit Darmresektion unterziehen. Dabei wurde der Operateur unterschieden in CRS (Kolo-rektaler Chirurg mit mind. 2-jähriger täglicher Arbeit in der Abteilung fuer kolorektale Chirurgie) und GS (Allgemeinchirurg). Untersuchte Variablen sind Geschlecht, Alter, ASA, Vorerkrankungen, OP-Indikation, OP-Verfahren und Operatuer (CRS oder GS).
Ergebnisse: CRS 368 Patienten, GS 638 Patienten. Hemikolektomie links: CRS 36,1% (133Pat.), GS 22,6% (153 Pat.). Hemikolektomie rechts: CRS 24,2% (89 Pat.), GS 35,3 (239 Pat.). Subtotale Kolektomie mit primaerer Anastomose: CRS 14,1 (52 Pat.), GS 8,0 (54 Pat.). Hartmann: CRS 16% (59 Pat.), GS 27% (183 Pat.). Postoperative Morbidität: CRS 52,2%, GS 60,3%. Anastomoseninsuffizienz: CRS 6,2% (17 Pat.), GS 12,1% (54 Pat.). Postoperative Mortalität: CRS 17,9% (66 Pat.), GS 28,3% (192 Pat.). Kein Unterschied bezüglich Geschlecht, Alter, ASA, Vorerkrankungen. Der Faktor "kolo-rektaler Chirurg" zeigte sich als einziger prediktiver Wert für das Auftreten einer Anastomoseninsuffizienz.
Schlussfolgerung: Die Spezialisierung zum kolo-rektalen Chirurg hat einen signifikanten Einfluss auf die Variablen Anastomoseninsuffizienz, postoperative Morbidität und postoperative Mortalität bei kolo-rektalen Notfalleingriffen.