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Risikofaktoren für Anastomoseninsuffizienzen nach kolorektalen Resektionen – eine matched-pairs Analyse
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Eine Anastomoseninsuffizienz nach kolorektaler Resektion führt zu hoher Morbidität, Letalität und erhöhten Behandlungskosten. Es ist anzunehmen, dass eine Identifikation und Minimierung von Risikofaktoren im Vorfeld einer Operation die Häufigkeit dieser Komplikation reduzieren kann. Ziel dieser retrospektiven Untersuchung war es deshalb, mittels Auswertung einer prospektiven Datenbank Risikofaktoren für die Anastomoseninsuffizienz zu identifizieren, um Patienten präoperativ besser für die Operation konditionieren zu können.
Material und Methoden: Für den Zeitraum 2005–2007 wurde basierend auf der klinikinternen prospektiven Datenbank eine retrospektive Kohortenanalyse durchgeführt. Es wurden 400 Patienten in die Studie eingeschlossen (39,5% weiblich, 60,5% männlich)im Alter von 22 bis 96 Jahren. Diese Patienten wurden paarweise mit einer Kontrollgruppe verglichen, die hinsichtlich Geschlecht und Alter vergleichbar war. Untersucht wurde der Einfluss potentieller Risikofaktoren auf das Auftreten einer Anastomoseninsuffizienz. Die Einflussparameter von Patienten mit oder ohne Anastomoseninsuffizienz wurden anhand eines multivariaten logistischen Regressionsmodells anhand adäquater univariater statistischer Tests durchgeführt. Ein p≤0,05 wurde als signifikant angenommen.
Ergebnisse: Patienten mit einer Anastomoseninsuffizienz hatten häufiger eine Herzinsuffizienz (q2 =9,383;p=0,009) und eine COPD (q2 =5,624;p=0,05) als die Kontrollgruppe. Als weitere Risikofaktoren für eine Anastomoseninsuffizienz konnten eine neoadjuvante Zytostatikagabe (q2 =10,70, p=0,002) und neoadjuvante Radiatio (q2 =12,771, p=0,002) identifiziert werden. Eine rektale Anastomose stellte ebenfalls ein Risiko für das Auftreten einer Anastomoseninsuffizienz dar (44,7 % Rektumkarzinome bezogen auf das Gesamtkarzinomkollektiv, q2 =4,579, p=0,032). Der operative Zugang (Laparoskopie / Laparotomie) oder der Ausbildungsstand des Operateurs hatten keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Anastomoseninsuffizienzen.
Schlussfolgerung: Als Risikofaktoren für die Anastomoseninsuffizienz konnte die Lokalisation der Anastomose im Rektum, Herzinsuffizienz, COPD und neoadjuvante Zytostatikagabe bzw. neoadjuvante Strahlentherapie identifiziert werden, während der operative Zugang und der Ausbildungsstand des Operateurs keine Rolle spielte. Die gezielte Behandlung der Herzinsuffizienz sowie der COPD und Vermeidung unnötiger neoadjuvanter Therapien könnten zu einer Reduktion dieser schwerwiegenden Komplikation beitragen.