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Das risikoadaptierte MRSA Screening zur Reduzierung nosokomialer MRSA Infektionen
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Die Inzidenz und Prävalenz sogenannter Krankenhauskeime wie MRSA, ESBL und VRE ist kontinuierlich steigend. Konkrete Zahlen für ESBL und VRE sind nicht vorhanden jedoch liegt die Prävalenz von MRSA in Berliner Krankenhäusern bei 5%. Im benachbarten europäischen Ausland wie z.B. den Niederlanden ist es gelungen die Zahl auf nahezu 0 abzusenken. Dort werden alle Risikogruppen, Patienten mit mehreren Krankenhausaufenthalten, Immunsupprimierte, aus Altenheim kommend schon vor Aufnahme in das Krankenhaus auf Problemkeime untersucht und ggf. isoliert. Seit 2005 wird dieses Vorgehen auch in der unserer chirurgischen Klinik durchgeführt. Zielsetzung war die Inzidenz von MRSA vor und nach 2005 und die Reduzierung der nosokomialen MRSA Infektionen.
Material und Methoden: Bis 2005 wurde bei Patienten vielen Patienten mit MRSA meist über Wundabstriche auf. So betrug die Inzidenz von MRSA aller in der chirurgischen Klinik behandelten Patienten fast kontinuierlich 3%. Seit 2005 werden alle Risikopatienten (wiederholter Krankenhausaufenthalt, Immunensuppression, Altenheim) entweder vor der Aufnahme oder schon Tage im voraus praestationär auf MRSA untersucht. Patienten welche schon einmal MRSA hatten oder mit MRSA entlassen wurden erhielten in ihrer SAP Akte eine Warnfarbe, so dass sie bei Wiederaufnahme sofort als MRSA Träger isoliert wurden.
Ergebnisse: Die Inzidenz von MRSA ist seit 2005 von 3%/aller Patienten/Jahr auf 7% angestiegen. Gleichzeitig sind die nosokomialen MRSA-Infekte signifikant rückläufig. Waren bis 2005 50% der MRSA-Fälle nosokomial bedingt so reduzierte sich die der Anteil an nosokomialen Infekte auf 40% 2006, 25% 2007 und liegt jetzt im 1. Halbjahr 2008 bei 20%.
Schlussfolgerung: Ein systematischen Screening nach MRSA bei definierten Risikogruppen detektiert deutlich mehr MRSA Träger. Diese Gruppe macht bei uns 7% aus.Gleichzeitig können diese Patienten erkannt und isoliert werden, so dass die nosokomiale Infektionsrate reduziert werden kann.