gms | German Medical Science

126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Mikrochirurgische Rekonstruktion bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author D. Ulrich - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen
  • P. Fuchs - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen
  • N. Pallua - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11050

doi: 10.3205/09dgch257, urn:nbn:de:0183-09dgch2574

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Ulrich et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die mikrochirurgische Rekonstruktion von ausgedehnten Defekten im Extremitätenbereich stellt ein gängiges Operationsverfahren auch für Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit dar. In dieser Arbeit sollte eine retrospektive Analyse der medizinischen und chirurgischen Komplikationen nach freiem Gewebetransfer bei Patienten mit einer mittelgradigen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) und einer Kontrollgruppe durchgeführt werden.

Material und Methoden: In die Studie wurde 17 Patienten mit pAVK Stadium IIB nach Fontaine eingeschlossen, bei denen eine Rekonstruktion im Bereich der unteren Extremität mittels M. latissimus-dorsi-Lappen (n=6), M. gracilis-Lappen (n=3), ALTP-Lappen (n=4), lateralem Oberarm-Lappen (n=2) oder A. radialis-Lappen (n=1) vorgenommen wurde. Als Kontrollgruppe dienten 151 freie Lappenplastiken, die an Patienten vorgenommen wurden, die an keiner pAVK litten. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Wilcoxon-Test für Paardifferenzen. Die Signifikanz wurde auf dem 5%-Niveau berechnet.

Ergebnisse: Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit wiesen gegenüber der Kontrollgruppe ein 2,34-fach erhöhtes Risiko (Kontingenzintervall: 1,0011 – 5,4579) für das Auftreten von intraoperativen Gefäßverschlüssen im Bereich der Anastomose auf (p < 0,05). Auch das Risiko für postoperative chirurgische Komplikationen war bei ihnen signifikant gegenüber den Kontrollpatienten erhöht (p < 0,05). Insgesamt mussten bei 5 Patienten Revisionen aufgrund einer arteriellen oder venösen Thrombose durchgeführt werden Bei 6 Patienten kam es zu Wundheilungsstörungen im Randbereich, die unter konservativer Therapie abheilen konnten. Die Gesamterfolgsrate bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit lag jedoch bei 94,12% und war gegenüber der Kontrollgruppe nicht signifikant verändert. Zu medizinischen Komplikationen kam es lediglich in zwei Fällen (11,76%).

Schlussfolgerung: Patienten mit mittelgradiger peripherer arterieller Verschlusskrankheit haben ein erhöhtes Risiko, chirurgische Komplikationen während oder nach erfolgter freier Lappenplastik zu zeigen. Der mikrochirurgische Gewebetransfer weist jedoch hinsichtlich der Lappenverlustrate keinen bedeutsamen Unterschied auf und stellt eine sinnvolle Therapieoption zur Rekonstruktion ausgedehnter Defekte im Extremitätenbereich dar.