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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Detektion von Frühinfekten mit Hilfe des CRP nach operativer Versorgung von Extremitätenfrakturen

Meeting Abstract

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  • corresponding author M. Neumaier - Abteilung für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar, TU-München
  • M.A. Scherer - Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinikum Dachau
  • U. Stöckle - Abteilung für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar, TU-München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11110

doi: 10.3205/09dgch169, urn:nbn:de:0183-09dgch1699

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Neumaier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das C-reaktiven Protein (CRP) ist ein bekannter Serum-Parameter für bakterielle Infektionen [1]. Mit dem CRP läst sich aber auch die Immunantwort des OP-Traumas objektivieren [2]. Nach einer Operation kommt es zu einem CRP-Anstieg aufgrund eines inflammatorischer Prozess, welcher die Schwere des Eingriffs widerspiegelt. Auch bei Infektionen kommt es zu einem CRP-Anstieg, so dass es in der frühen postoperativen Phase zu einer Überschneidung der Immunreaktion von OP-Trauma und Frühinfektion kommen kann. Um die rasche Diagnose einer Frühinfektion mit Hilfe des CRP sichern zu können, ist es daher nötig den CRP-Normalverlauf nach operativer Frakturversorgung zu kennen und hiervon abzugrenzen zu können.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 2002 bis 2007 wurden insgesamt 1.418 Patienten mit Frakturversorgung an den Extremitäten untersucht. Neben Routineparameter der Prozessqualität wurden die CRP-Werte praeoperativ und im freien postoperativen Intervall registriert.

Ergebnisse: Bei 787 Patienten kam es zu einem „normalen“ postoperativen Verlauf ohne Komplikation, so dass hieraus der CRP-Normalverlauf für die verschiedenen Traumaregionen ersichtlich ist. Je nach Traumaregion und Größe des Eingriffes zeigen sich signifikant unterschiedliche CRP-Werte mit einem Maximum am 2. postoperativen Tag (Tabelle 1 [Tab. 1]). Bei 17 Patienten kam es zu einer mikrobiologisch gesicherten tiefen Wundinfektion in der frühen postoperativen Phase, so dass mindestens eine operative Revision nötig wurde. In diesen Fällen zeigte sich ein zweiter CRP-Anstieg oder ein persistierend hoher CRP-Wert nach dem 2. postoperativen Tag. Mit einer ROC-Analyse wurde ein cut-off Level von 9,6 mg/dl ab dem 5. postoperativen Tag für den Frühinfekt errechnet (Sensitivität 91,7%, Spezifität 92,5%).

Schlussfolgerung: Mit Hilfe des objektiven Serumparameters CRP läst sich das OP-Trauma einschätzen und eine mögliche Frühinfektion schnell erkennen. Anhand der CRP-Normalverläufe kann ein einzelner postoperativen CRP-Wert zugeordnet werden (normal – auffällig). Bei CRP-Werten von über 10 mg/dl ab dem 5. postoperativen Tag muss mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Frühinfekt gerechnet werden.


Literatur

1.
Foglar C, Lindsey RW. C-reactive protein in orthopedics. Orthopedics. 1998;21(6):687-91.
2.
Neumaier M, Metak G, Scherer MA. C-reactive protein as a parameter of surgical trauma: CRP response after different types of surgery in 349 hip fractures. Acta Orthop. 2006;77(5):788-90. DOI: 10.1080/17453670610013006 Externer Link