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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Laparoskopische Choledochusrevision im Kindesalter

Meeting Abstract

  • corresponding author K.D. Rückauer - Chirurgische Klinik der Universität Freiburg
  • A. Lagrèze - Chirurgische Klinik der Universität Freiburg
  • P. Greiner - Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Universität Freiburg
  • J. Rädecke - Chirurgische Klinik der Universität Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11203

doi: 10.3205/09dgch052, urn:nbn:de:0183-09dgch0527

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Rückauer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Cholelithiasis ist im Kindesalter sehr selten außer bei hämatologischen oder metabolischen Erkrankungen. Deshalb fehlen epidemiologische Daten im Hinblick auf die Frage, ob eine Cholezystektomie erforderlich oder ob eine Cholezystotomie mit Steinentfernung ausreichend ist. Eine Cholelithiasis in den Gallenwegen entsteht bei Kindern in der Regel nur bei metabolischen oder anatomischen Abnormalitäten. Die endoskopische wie auch die chirurgische Therapie sind schwierig wegen der Zartheit der Strukturen und der meist inadäquaten laparoskopischen Instrumente. Zudem ist die laparoskopische Choledochusrevision selbst bei Erwachsenen noch kein verbreitetes Verfahren; bei Kindern ist die diesbezügliche Erfahrung wegen der Seltenheit solcher Fälle notwendigerweise begrenzt.

Material und Methoden: Drei Kinder von 3 1/2, 7 und 9 Jahren wurden seit 2001 in unserer Klinik einer laparoskopischen Choledochusrevision unterzogen. Die klinischen, laborchemischen und radiologischen Befunde ermöglichten jeweils die eindeutige Diagnose. In einem Fall wurde die ERC diagnostisch durchgeführt, von einer Papillotomie jedoch abgesehen.

Ergebnisse: Die intraoperative Cholangioskopie mit anschließender Choledochusrevision konnte in allen Fällen gleichartig wie bei Erwachsenen vorgenommen werden, die Steinextraktion gelang mit dem Dormiakörbchen bzw. als Distensionsspülung. Die Naht der Choledochotomie erfolgte mit 6.0 Polypropylen, eine Drainage wurde nicht eingelegt. Komplikationen traten nicht auf, die Kinder verließen die Klinik nach 3, 4, bzw. 6 Tagen. Ein Rezidiv der Choledocholithiasis oder eine Stenose enstanden nicht.Die Operation wird als Film gezeigt.

Schlussfolgerung: Auch bei Kleinkindern ist die minimal-invasive Revision der Gallenwege ohne prinzipielle methodische Einschränkung möglich. Die endoskopische Papillotomie, die als Option aus anatomischen Gründen nur selten in Frage käme, wie auch die offene Revision können so umgangen werden.